Aktuelle Marktentwicklung im Raps 23. Oktober 2023

 

ISTA Mielke GmbH –Weltmarktforschungsinstitut, 21077 Hamburg, Langenberg 25,  Tel: 040 761050-10  david.mielke@oilworld.de Internet: https://www.oilworld.biz/

 

 

Die Schwäche der globalen Pflanzenölpreise drückte in der ersten Oktoberhälfte auf die Weltmarktpreise für Raps. Die Preise in Nordeuropa fielen in der Woche bis zum 20. Oktober auf weniger als 420 EUR, 5% unter dem Septemberdurchschnitt und der niedrigste Stand seit Anfang Juni. Die Schwäche der Rapspreise war in den letzten Wochen ausgeprägter als bei kanadischem Raps, wobei sich der Abschlag an der Matif gegenüber dem Raps an der ICE in Winnipeg am 20. Oktober auf 90 US-Dollar ausweitete (vs. 79 US-Dollar eine Woche zuvor und nur 55 US-Dollar am 3. Oktober).  

 

 
Die kanadischen Rapspreise werden derzeit noch durch den diesjährigen Produktionsrückgang (-1,2 Mio. t) und den hohen US-Importbedarf an Ölen und Fetten gestützt, der die Pflanzenölpreise in Nordamerika in den letzten Monaten über dem Weltmarkt gehalten hat. Es wird erwartet, dass in dieser Saison vor allem die kanadischen Rapsexporte um voraussichtlich 1,0 Mio. t auf 7,0 Mio. t fallen werden. Im Gegensatz dazu wird in 2023/24 ein Anstieg der Verarbeitung von mindestens 0,4 Mio. t auf 10,35 Mio. t erwartet.  

 

Die Verarbeitung in der EU-27 ist in den letzten 12 Monaten um 2,2-2,3 Mio. Tonnen gestiegen. Doch auch dieser deutliche Anstieg reichte nicht aus, um einen weiteren Preisdruck zu verhindern. Die diesjährige große EU-Ernte, der ukrainische Angebotsdruck unter Berücksichtigung der logistischen Engpässe in den Schwarzmeerhäfen sowie die unerwartet geringeren Exporte aus dem Baltikum und Rumänien in Nicht-EU-Länder haben zu einem Überangebot an Raps in der EU geführt.

 

Das hohe und preislich attraktive Angebot in Russland und der Ukraine ließ auch die EU-Rapsschrotimporte im Juli/August 2023 auf einen Rekordwert von 190 Tsd. t steigen und sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Der Anstieg der EU-Rapsschrotexporte fiel im Juli/August mit 29% deutlich geringer aus, was die EU zu einem Nettoimporteur von 73 Tsd. Tonnen machte, verglichen mit Nettoexporten in Juli/August 2022. Das daraus resultierende Überangebot belastete in den vergangenen Wochen die Rapsschrotpreise in Nordwesteuropa. Die Preise in Hamburg fielen vom 1. bis 20. Oktober auf ein 3-Jahres-Tief von durchschnittlich 286 US-Dollar, was einem Rückgang von 14% gegenüber dem Durchschnitt von 334 US-Dollar im Juli 2023 entspricht. 

 

Im Jahr 2024 dürften die Pflanzenölpreise jedoch im Vergleich zu Schroten steigen, was die Verarbeitung von Ölsaaten mit hohem Ölgehalt wie Raps begünstigt. Nach den jüngsten Angebots- und Nachfrageprognosen der OIL WORLD wird sich ein Produktionsdefizit entwickeln, das vor allem auf eine Verlangsamung des Produktionswachstums bei Palmöl, Sonnenblumenöl und Rapsöl zurückzuführen ist. Im Fokus stehen die Niederschläge in den Palmöl-produzierenden Gebieten Südostasiens.

 

 

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