Schädlinge - Rapserdfloh

Beschreibung

Durch den Wegfall der insektiziden Rapsbeizung gilt dem Rapserdfloh erhöhte Aufmerksamkeit, um mögliche Schäden vorzubeugen.

Einen ersten Überblick zum Rapserdfloh erhalten Sie im Video: Den Rapserdfloh im Griff behalten.

Biologie:

Der Käfer ist ca. 3 bis 4,5 mm groß mit glänzenden, blauschwarzen Flügeldecken. Es gibt aber auch braune Tiere. Auffällig sind seine starken Sprungbeine. Die bis zu 7 mm lange Larve ist schmutzigweiß, mit dunkelbraunem Kopf und drei Beinpaaren. Eiablage, Larvenschlupf und Larvenfraß können sich in warmen Wintern bis ins Frühjahr erstrecken. Die Larven verpuppen sich anschließend im Boden, und im Juni/Juli schlüpft eine neue Generation.  

Nach einem Reifungsfraß wechseln die jungen Rapserdflöhe meist in ein Sommerlager, z.B. in Wälder und Gebüsche, wo es kühler und feuchter ist. Von dort wandern sie bei Temperaturen von 16 bis 20 °C schubweise in Neuansaaten ein. Dies kann sich von der Rapsaussaat bis Ende Oktober hinziehen. Der Rapserdfloh bildet nur eine Generation pro Jahr.

Der Befallsdruck aus dem Vorjahr kann ein Indikator für die laufende Vegetation darstellen. Es bietet sich an nach der Ernte den Zuflug auf den Altrapsflächen zu kontrollieren, um einen Überblick zur Befallsstärke zu erhalten.

Schäden:


Der Käfer selbst verursacht Lochfraß an zarten Blättern. Schäden entstehen nur bei starkem Fraß in der Jugendphase. Etwas Lochfraß an größeren Pflanzen ist hingegen harmlos. Größer ist der Schaden durch Fraßtätigkeit der Larven in den Blattstielen, im Herzen und in den Stängeln der Jungpflanzen. Sie bilden Eintrittspforten für Krankheiten und verringern die Winterhärte. Totalverluste sind selten aber möglich.

Zeitpunkt der Befallsermittlung:


Larvenkontrolle im Spätherbst/Winter.

Schadschwelle: Mehr als 3 Larven je Pflanze in schwachen und mehr als 5 Larven je Pflanze in kräftigen Beständen.

Sollte bei Bestandskontrollen z.B. im Randbereich zu Wäldern ein Larvenbefall festgestellt werden, so können selbst die jungen Larven mit einer Pyrethoidmaßnahme noch ausreichend erfasst werden. In der Praxis sind daher, sofern kein akuter Starkbefall vorliegt, späte Behandlungstermine Mitte/Ende Oktober oder noch später zu bevorzugen, da zu diesem Termin alle Erdflöhe zugeflogen sind und ggf. erste vorhandene Larven noch mit erfasst werden.

Schadbilder


Schadschwelle

  • Ab 10% Blattfraßschaden bis BBCH 14
  • Mindestens 50 Käfer/Gelbschale mit Gitterabdeckung in 3 Wochen
  • Normale/kräftige Bestände: > 5 Larven/Pflanze
  • Gestresste/schwache Bestände: > 3 Larven/Pflanze


Schädling


Bekämpfung

Bekämpfungsmöglichkeiten und Bekämpfungstermine

Sind bei der Rapsernte oder in den alten Rapsstoppeln Erdflöhe zu finden, so kann jede mechanische Stoppelbearbeitung die Erdflohpopulation zumindest dezimieren und so einen ersten Beitrag zur Ackerhygiene leisten. Denn die Käfer verstecken sich in der Spreu oder unter Erdkluten.

Aktuelle Versuchsergebnisse belegen, dass frühe Saattermine auch stärker befallen werden. Andererseits sind bereits weiterentwickelte Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber dem Lockfraß. 

Der langjährig normale/optimale Saattermin stellt den sichersten Kompromiss dar. In dünnen Beständen konnten tendenziell mehr Erdflohlarven pro Pflanze gezählt werden, daher sollte die Saatstärke bei erhöhtem Erdflohrisiko gerne mindestens 40 kf. Kö/m² betragen.




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