Aktuelle Schädlingsprognose (KW 13 - 2024)

  In der vergangenen Woche folgte um den 20. März herum regional eine weitere Zuflugwelle der Rüssler. Der Große Rapsstängelrüssler beginnt nach 2-3 Tagen mit der Eiablage, der Gefleckte Kohltriebrüssler nach 5-10 Tagen – je nach Temperatur. Bei kritischen Rüsslerzahlen in den Gelbschalen und falls noch nicht erfolgt, hat die Behandlung Priorität, um die anstehende intensive Eiablage zu verhindern. Gegen die Rüssler kommen die „alten“ Pyrethroide (Typ II, z.B. Karate Zeon) nur noch in Frage, wenn nicht schon vermehrt Glanzkäfer im Bestand sind oder gar bei kritischem Glanzkäferbefall (Bestände kontrollieren, siehe unten). Andernfalls ist Trebon zu wählen; die Rüssler-Wirkung ist allerdings nicht so gut wie bei Karate & Co. Durch die B2-Auflage darf Trebon nur nach dem täglichen Bienenflug eingesetzt werden.      

 

 
Wer Mitte letzter Woche gegen die Stängelrüssler behandelt hat, wird über die Dauerwirkung auch bis Ende dieser Woche noch zufliegende Rüssler erfassen. In den wärmeren Lagen reicht die Dauerwirkung jedoch nicht über Ostern. Im Norden Deutschlands (nördliches Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) und in höheren Lagen muss noch mit weiterem Neuzuflug gerechnet werden. In dieser Woche ist besonders am heutigen Dienstag und am Mittwoch stärkerer Zuflug möglich und auch über Ostern. Erstzuflug ist im kühleren, äußersten Norden (z.B. Schleswig-Flensburg) wahrscheinlich. Gelbschalen kontrollieren und den Großen Rapsstängelrüssler umgehend behandeln, sofern es die Witterungsbedingungen erlauben. Die Situation beim Glanzkäfer mit berücksichtigen.

 

 
Steigen die Temperaturen an Ostern über 20 Grad, muss beim Glanzkäfer mit starkem Zuflug gerechnet werden. Der Befall muss „engmaschig“ (alle 2-3 Tage) kontrolliert werden: Nach schönen Tagen am späten Nachmittag an mehreren Stellen im Schlag die Käfer am Hauptrieb zählen (abklopfen). Nicht nur an den „Leuchttürmen“ schauen und nicht nur am Rand. Rüssler, die man dann findet, können die ersten Kohlschotenrüssler sein. Im Westen und Nordwesten Deutschlands werden die Zuflugbedingungen für den Glanzkäfer nicht ganz so gut sein, wenn es bewölkt ist und zeitweise regnet. Auch in Küstennähe bleibt es kühler.

 

Bereits an warmen und sonnigen Tagen in der letzten Woche kam es zu erstem stärkeren Zuflug des Rapsglanzkäfers. Aus vielen Regionen wird ansteigender, aber meistens noch unkritischer Befall gemeldet. Es gibt aber durchaus Schläge mit bereits kritischem Befall, häufiger im wärmeren Süden Deutschlands. Geschwächte Bestände tolerieren nicht so viele Glanzkäfer; daher ist der Bekämpfungsrichtwert von >10 Käfern/Haupttrieb zu halbieren.

 

 
Spielen die Rüssler keine Rolle mehr, kann im Knospenstadium (bis EC59) Mospilan SG/Danjiri (solo B4-Auflage) eingesetzt werden. Mit dem Neonicotinoid ist ein Wirkstoffwechsel möglich; es ist aber nicht so leistungsstark. Mavrik Vita/Evure ist besonders geeignet, wenn erste blühende Rapspflanzen in den Beständen zu finden sind, auch Frühblüher. Soll noch ein Wachstumsregler/Fungizid eingesetzt werden: Bei Mischung mit einem Insektizid die Änderung der Bienenschutzauflagen beachten. Mospilan/Danjiri wird z.B. bei Mischung mit Azol-Fungiziden zu B1 (es dürfen keinerlei blühende Pflanzen vorhanden sein). Behandlungen in die hohen Temperaturen hinein versprechen eine nur kurze Dauerwirkung von wenigen Tagen.

 

Bereits jetzt weite Bestände (z.T. mit Vorblühern) werden über Ostern die Blüte erreichen. Die Schadtätigkeit des Glanzkäfers lässt dann nach. Entlang des Rheins wird schon erster Raps mit Blühbeginn gemeldet.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

 

 

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