Aktuelle Marktentwicklung im Raps

ISTA Mielke GmbH –Weltmarktforschungsinstitut, 21077 Hamburg, Langenberg 25,  Tel: 040 761050-10  david.mielke@oilworld.de Internet: www.oilworld.de

 
Die europäischen Rapspreise haben ihren Abwärtstrend im Januar fortgesetzt. Die europäische Rapsernte von 19,1 Mio. t in dieser Saison (plus 1,8 Mio. t) und die Rekordimporte im Juli/Dezember 2022 ließen die Lagerbestände Ende Dezember, laut aktueller Schätzungen von OIL WORLD, auf ein Mehrjahreshoch von 11 Mio. t (plus 2,3 Mio. t) ansteigen.  

Nach Rekordankünften aus der Ukraine in der ersten Hälfte der Saison, nehmen die Importe von australischem Raps nun stark zu. Nachdem im November 0,7 Mio. t aus Australien in die EU-27 exportiert wurden, wurden im Dez/Jan 2022/23 mindestens 1,0 Mio. t verschifft. Die Rapsimporte der EU werden im Juli/Juni 2022/23 voraussichtlich 6,5 Mio. t erreichen (plus 0,6 Mio. t gegenüber dem Vorjahr).

Die Kurse an der Matif in Paris (Mai-Position) fielen auf ein Kontrakttief von nur € 525,75 am 23. Januar, 12% unter dem Schlusskurs vom 3. Januar. Die Rapspreise in Nordwesteuropa fielen im Januar auf durchschnittlich nur 557 EUR, 26% weniger als im Vorjahr und den niedrigsten Wert seit Juli 2021. Das deutlich verbesserte Angebot nicht nur in der EU, sondern auch in Australien (aufgrund der Rekordrapsernte in dieser Saison) dürfte die Rapspreise in der EU kurz- bis mittelfristig weiter belasten.

Neben der deutliche verbesserte globalen Angebotsaussichten für Raps wurde die Marktstimmung in der EU in den letzten Wochen auch durch politische Aussagen zur künftigen Verwendung von Rapsöl in der EU beeinflusst. Europäisches Rapsöl liegt derzeit sogar auf Augenhöhe mit südamerikanischem Sojaöl. Während dies die weltweite Importnachfrage nach Rapsöl wiederbeleben dürfte, bedeutet es auch einen erheblichen Rückgang der EU-Importe von argentinischem Biodiesel im Januar/März und wahrscheinlich auch im April/Juni 2023. Nach dem Ausstieg aus palmölbasierten Biokraftstoffen in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten in diesem Jahr wird die Nachfrage nach Rapsöl aus der Biodieselindustrie deutlich steigen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat vorgeschlagen, den Einsatz von Biokraftstoffen auf Pflanzenbasis bis 2030 auslaufen zu lassen und stattdessen verstärkt Biokraftstoffe aus Altspeiseöl sowie aus Abfall und Müll einzusetzen. Eine derart drastische Änderung der deutschen Biokraftstoffgesetzgebung würde das Einkommen der Landwirte stark beeinträchtigen, zu niedrigeren Preisen sowie zu deutlich veringertem Anbau von Raps in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten führen. Es würde auch zu einem deutlichen Rückgang in der Verarbeitung von heimischen Ölsaaten, zu einer Ausweitung des inländischen Proteindefizits und zu erhöhten Importen von Sojabohnen und Sojaschrot führen. Deutschland wird jedoch seine CO2-Emissionsreduktionsziele nicht erreichen können, da es nicht genügend Altspeiseöl und andere Abfallprodukte geben wird, um Biokraftstoffe auf Pflanzenbasis komplett zu ersetzen, was einen Rückgang der Produktion und des Verbrauchs von Biokraftstoffen impliziert.

06.02.2023

 
Die europäischen Rapspreise haben ihren Abwärtstrend im Januar fortgesetzt. Die europäische Rapsernte von 19,1 Mio. t in dieser Saison (plus 1,8 Mio. t) und die Rekordimporte im Juli/Dezember 2022 ließen die Lagerbestände Ende Dezember, laut aktueller Schätzungen von OIL WORLD, auf ein Mehrjahreshoch von 11 Mio. t (plus 2,3 Mio. t) ansteigen.  

Nach Rekordankünften aus der Ukraine in der ersten Hälfte der Saison, nehmen die Importe von australischem Raps nun stark zu. Nachdem im November 0,7 Mio. t aus Australien in die EU-27 exportiert wurden, wurden im Dez/Jan 2022/23 mindestens 1,0 Mio. t verschifft. Die Rapsimporte der EU werden im Juli/Juni 2022/23 voraussichtlich 6,5 Mio. t erreichen (plus 0,6 Mio. t gegenüber dem Vorjahr).

Die Kurse an der Matif in Paris (Mai-Position) fielen auf ein Kontrakttief von nur € 525,75 am 23. Januar, 12% unter dem Schlusskurs vom 3. Januar. Die Rapspreise in Nordwesteuropa fielen im Januar auf durchschnittlich nur 557 EUR, 26% weniger als im Vorjahr und den niedrigsten Wert seit Juli 2021. Das deutlich verbesserte Angebot nicht nur in der EU, sondern auch in Australien (aufgrund der Rekordrapsernte in dieser Saison) dürfte die Rapspreise in der EU kurz- bis mittelfristig weiter belasten.

Neben der deutliche verbesserte globalen Angebotsaussichten für Raps wurde die Marktstimmung in der EU in den letzten Wochen auch durch politische Aussagen zur künftigen Verwendung von Rapsöl in der EU beeinflusst. Europäisches Rapsöl liegt derzeit sogar auf Augenhöhe mit südamerikanischem Sojaöl. Während dies die weltweite Importnachfrage nach Rapsöl wiederbeleben dürfte, bedeutet es auch einen erheblichen Rückgang der EU-Importe von argentinischem Biodiesel im Januar/März und wahrscheinlich auch im April/Juni 2023. Nach dem Ausstieg aus palmölbasierten Biokraftstoffen in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten in diesem Jahr wird die Nachfrage nach Rapsöl aus der Biodieselindustrie deutlich steigen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat vorgeschlagen, den Einsatz von Biokraftstoffen auf Pflanzenbasis bis 2030 auslaufen zu lassen und stattdessen verstärkt Biokraftstoffe aus Altspeiseöl sowie aus Abfall und Müll einzusetzen. Eine derart drastische Änderung der deutschen Biokraftstoffgesetzgebung würde das Einkommen der Landwirte stark beeinträchtigen, zu niedrigeren Preisen sowie zu deutlich veringertem Anbau von Raps in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten führen. Es würde auch zu einem deutlichen Rückgang in der Verarbeitung von heimischen Ölsaaten, zu einer Ausweitung des inländischen Proteindefizits und zu erhöhten Importen von Sojabohnen und Sojaschrot führen. Deutschland wird jedoch seine CO2-Emissionsreduktionsziele nicht erreichen können, da es nicht genügend Altspeiseöl und andere Abfallprodukte geben wird, um Biokraftstoffe auf Pflanzenbasis komplett zu ersetzen, was einen Rückgang der Produktion und des Verbrauchs von Biokraftstoffen impliziert.

06.02.2023

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