Aktuelle Marktentwicklung im Raps 05. September 2024

 

Kleinere Ernten und geringere Lagerbestände dürften das weltweite Angebot an Raps in der Vermarktungsperiode 2024/25 um schätzungsweise 5,0 Mio. T reduzieren. Aus heutiger Sicht muss der weltweite Verbrauch auch unter der Annahme eines weiteren Rückgangs der Lagerbestände deutlich reduziert werden. Dies wird zwangsläufig zu steigenden Preisen auf dem Weltmarkt und insbesondere in der EU führen müssen. 

 

 
OIL WOLRD prognostiziert, dass die Weltproduktion in dieser Saison um 3,2 Mio. T auf ein Dreijahrestief von 76,2 Mio. T zurückgehen wird, wobei die deutlichen Rückgänge in der EU-27, in Indien und der Ukraine nur teilweise durch Zuwächse in Russland und Kanada ausgeglichen werden können.

Die kleinere Aussaat sowie unterdurchschnittliche Erträge haben die diesjährige Rapsernte in der EU auf nur ca. 17,3 Mio. T reduziert, was einem Rückgang von 2,7 Mio. T gegenüber dem Vorjahr entspricht. Kleinere Lagerbestände aus der Vorsaison haben den Rückgang des Angebots in der EU auf 3,1 Mio. T vergrößert. OIL WORLD schätzt, dass die EU-Einfuhren von Raps im Juli/Juni 2024/25 ein Rekordniveau von mindestens 7,1 Mio. t erreichen werden, während die EU-Rapsverarbeitung um ca. 1,1 Mio. t fallen wird. 

 

 

Die drohenden chinesischen Einfuhrbeschränkungen für kanadischen Raps hat die bereits volatilen globalen Angebots- und Nachfrageaussichten für Raps in 2024/25 um ein zusätzliches Risiko erweitert. Die chinesischen Behörden haben Berichten zufolge als Reaktion auf die kanadischen Beschränkungen für chinesische Elektrofahrzeuge in der vergangenen Woche eine Antidumping-Untersuchung der Rapsimporte aus Kanada eingeleitet.

 

Während des letzten Handelskonflikts, der Anfang 2019 begann, blockierte China die Rapsimporte der beiden größten kanadischen Exporteure, während die Lieferungen von Rapsöl und -schrot nicht betroffen waren. Das Ausmaß der neuen Beschränkungen sowie die betroffenen Produkte werden daher maßgebliche Faktoren für die Preisentwicklung in den nächsten Monaten sein. Während des letzten Konflikts hat China die Einfuhren von Rapsöl und -schrot erhöht, um eine Knappheit beider Produkte auf dem Inlandsmarkt zumindest teilweise auszugleichen.

             

Wie werden sich die globalen Handelsströme im Falle chinesischer Einfuhrbeschränkungen für kanadischen Raps verändern? Wir gehen davon aus, dass China die Importe von russischem Raps in 2024/25 verstärken wird, was durch die diesjährige russische Rekordernte von mindestens 4,9 Mio. T (plus 0,7 Mio. T gegenüber dem Vorjahr) und die hohen EU-Einfuhrzölle auf russische Ölsaaten und -produkte begünstigt wird, da diese die Rapsverarbeitung in Russland (vor allem in Anlagen an der Ostsee) unter dem Potenzial halten dürften.

Es würde uns auch nicht überraschen, wenn die chinesischen Einfuhrbeschränkungen für kanadischen Raps mit einer Aufhebung der Handelshemmnisse für australischen Raps zusammenfallen und andere Importländer wie Japan, die Vereinigten Arabischen Emirate und Mexiko gezwungen wären, den größten Teil ihres Bedarfs wieder in Kanada zu decken. Vor allem die VAE haben sich bereits während des letzten Handelskonflikts zu einer indirekten "Handelsdrehscheibe" für kanadischen Raps nach China entwickelt, indem sie das Saatgut importiert und die Produkte exportiert haben.

 

ISTA Mielke GmbH –Weltmarktforschungsinstitut, 21077 Hamburg, Langenberg 25,  Tel: 040 761050-10  david.mielke@oilworld.de Internet: www.oilworld.de

 

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