Aktuelle Prognose Rapserdfloh, WR-Einsatz und Phoma (KW 42)

Rapserdfloh

Das kühle Wetter der vergangenen Tage förderte die Aktivitäten des Rapserdflohs weniger. In die Gelbschalen hüpften auch weniger Käfer hinein.

In sehr spät gesätem Raps ist Mittwoch dieser Woche im Süden und Osten Deutschlands mit goldenem Oktoberwetter bei bis zu 22 Grad Neuzuflug möglich. Gelbschalen kontrollieren. Die Eiablagetätigkeit des Erdflohs läuft auch bei etwas geringeren Temperaturen: Dafür ist die Witterung in dieser Woche an einzelnen Tagen günstig, im Süden und im Südosten auch mehrtägig. Aber: Nur viele warme und sonnige Tage im Oktober führen zu einer langen und intensiven Eiablage mit der Gefahr, dass viele Larven im Herbst schlüpfen und frühzeitig größere und schwerer bekämpfbare Larvenstadien entstehen.

Verglichen mit den letzten drei Jahren sind die Oktobertemperaturen bislang aber eher kühl und bremsen damit die Entwicklungsgeschwindigkeit. Wirklich gut erkennbare Symptome des Larvenbefalls an den Blattstielen werden auch erst später sichtbar: An den Innenseiten sieht man Verbräunungen, Pustel/“Huckel“ und Bohrlöcher. Bei hohen Käferzahlen in den Gelbschalen ist eine Kontrolle der Blattstiele ab Ende Oktober bis Mitte November unbedingt angeraten (auch in behandelten Beständen). Wo die meisten Erdflöhe erst nach Mitte September zugeflogen sind (späte Saaten, kühlere Regionen), dauert es noch bis in den November hinein, bis deren Larven schlüpfen und man den Befall mit bloßem Auge erkennen kann. Bei 3 (schwacher Raps) bzw. 5 (wüchsiger Raps) befallenen Blattstielen/Pflanze sollte noch im Spätherbst behandelt werden. Der Termin ist in eine dauerhaft kühle Phase zu legen. Denn eine lange Dauerwirkung wird benötigt, um die sukzessive schlüpfenden Larven zu erfassen. Sie kommen beim Ein- und Ausbohren mit dem Wirkstoff in Kontakt.

Phoma-Risiko Deutschland (Abb. 1/2)
 Phoma-Risiko Deutschland (Abb. 1/2)

Wachstumsregler und Phoma

Falls noch nicht erfolgt und sobald es die Witterung (Wind/Regen, zum Wochenende regional Gefahr von Bodenfrost) und Befahrbarkeit erlauben, sehr üppige Bestände nochmals einkürzen, weil sie zu überwachsen drohen. Die Bestände auch auf Blattbefall mit Phoma kontrollieren, v.a. in den Regionen mit witterungsbedingt mittlerem bis hohem Phoma-Risiko (siehe Karte). Dieses ist im Vergleich zur Vorwoche nur ganz im Norden und ganz im Süden etwas angestiegen.

Der Phoma-Befall konnte sich wie im Vorjahr bislang nur langsam aufbauen. Von kritischem Befall wird noch nicht berichtet. Ganz im Norden Deutschlands förderten die zuletzt stärkeren Niederschläge Infektionen mit diesem Pilz.

Bis einschließlich Donnerstag dieser Woche werden v.a. die Niederschläge des angekündigten Sturmtiefs verbreitet Infektionen fördern. Ausnahmen sind Regionen, wo es bis dahin kaum regnen soll (Teile von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg): Bei vorhandenem Befall ist eine Maßnahme gegen Phoma nur wirksam, wenn sie infektionsnah (vorzugsweise kurz nach Regenfällen) platziert wird.

Phoma-Infektionen Deutschland (Abb. 2/2)
 Phoma-Infektionen Deutschland (Abb. 2/2)

Einen guten Termin zu finden, wird bei den Witterungsbedingungen in dieser Woche aber wohl schwierig. Die späten, noch nicht so weit entwickelten Rapsbestände neigen nicht mehr zum Überwachsen, zumal es in dieser Woche nur kurzfristig sehr mild ist und danach wieder deutlich kühler wird. Wenn Phoma keine Rolle spielt, werden kaum noch Wachstumsregler-Behandlungen erforderlich.

 

 

 

 

 

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

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