Rapserdfloh
Für die Eiablagetätigkeit des Erdflohs und die Larvenentwicklung sind die Bedingungen in dieser Woche besonders zu deren Ende hin verbreitet günstig.
Prüfen Sie Blattstiele auf Erdflohbefall, auch in behandelten Schlägen. Eine Maßnahme noch im Herbst sollte erfolgen, wenn bereits 3 (schwacher Raps) bzw. 5 (wüchsiger Raps) der Stiele Larven-Symptome aufweisen: Typisch sind Verbräunungen, Pusteln und Bohrlöcher an den Innenseiten der Blattstiele. Die sieht man schon mit bloßem Auge.
Wer es genau wissen will, schneidet die Blattstiele an diesen Stellen auf und findet die Larven des Rapserdflohs. Es muss nicht sofort behandelt werden: Für eine lange Dauerwirkung, die auch die später noch schlüpfenden Larven erfasst, ist in eine kühle Phase hinein zu behandeln. Die Larven kommen mit dem Wirkstoff in Kontakt, wenn sie sich aus- und wieder einbohren.
Wo es in dieser Woche bis zu 18 Grad wird (z.B. ganz im Westen), sollte die Larvenbehandlung auf jeden Fall noch geschoben werden. Nach aktuellem Stand zeigen die Temperaturen in der ersten Novemberwoche einen Abwärtstrend. Voraussichtlich ist dies aber verbunden mit Regen und womöglich Sturm.
Wer (v.a. in spätem Raps) den Larvenbefall noch nicht so richtig sieht, sollte die Blattstiel-Kontrollen bis Mitte November fortführen. Eine Behandlung noch im Spätherbst ist effektiver als eine Frühjahrsbehandlung. Wird der Winter mild, sind dann womöglich schon zu viele schlechter bekämpfbare größere Larvenstadien vorhanden.
Wachstumsregler und Phoma
Sollten die Wachstumsregler-Einsätze noch nicht abgeschlossen sein (z.B. Bodenfrost in den letzten Tagen): Nachbehandlungen sehr wüchsiger Bestände können nach den Niederschlägen und dem Wachstumsschub sinnvoll sein. Vorsicht ist geboten an Tagen mit (wiederum) gemeldetem Bodenfrost (ab der Wochenmitte vor allem im Süden und Südosten). Mit einer Maßnahme in dieser Woche kann bei Befall auch wirksam gegen Phoma vorgegangen werden. Ausgiebigere Regenfälle in der letzten Woche haben Infektionen verbreitet begünstigt und können infektionsnah erfasst werden. Auch wenn sich Phoma-Befall bisher meist nur langsam aufbauen konnte: Kontrollieren Sie Ihre Bestände! Infektionen von Mitte Oktober können jetzt als (zunehmender) Blattbefall sichtbar werden. Phoma erkennt man an den gelblich-braunen bis grauen Blattflecken, häufig auf den unteren (älteren) Blättern. Sie haben ein weißgraues Zentrum. Typisch sind die kleinen schwarzen Sporenlager (Pyknidien). Nur wenn diese vorhanden sind, ist es Phoma und nicht z.B. ein Ätzschaden.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster