Mit deutschlandweit Sommerwetter am vergangenen Wochenende und bis zum gestrigen Dienstag noch in der Osthälfte Deutschlands verbesserten sich für die Blütenschädlinge die Zuflugbedingungen; zuvor wurden meist nur wenige Kohlschotenrüssler gesichtet.
Gerade am besonders warmen Sonntag war es aber für den Zuflug von Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücke häufig zu windig. Wenn sich zur Wochenmitte eine wechselhafte Wetterphase festsetzt, gibt es lokal nur noch vereinzelte Tage oder gar Stunden für Neuzflug, wenn bei Windstille und Sonne die Temperaturen über 15 Grad ansteigen. Eine weitere Zuflugwelle ist regional am kommenden Wochenende möglich, an dem sich bei wieder steigenden Temperaturen öfters die Sonne zeigt. Auch bei erhöhtem Befallsrisiko für die Kohlschotenmücke (höherer Befall auf der Fläche oder Nachbarflächen in den Vorjahren) sind maximal Randbehandlungen in Erwägung zu ziehen.
Gegen die beiden Blütenschädlinge stehen nur noch Pyrethroide zur Verfügung: Die Kohlschotenrüssler sind verbreitet resistent. Auch gegen die Kohlschotenmücke sind deren Wirkungsgrade begrenzt. Hinzu kommt, dass zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuberinsekten der Einsatz in den Abendstunden erfolgen soll; die Mücke ist dann mit dem Kontaktmittel schlechter zu treffen. Auf die frostigen Nächte reagiert mancher Bestand mit Knospenwelke oder Schotenabwurf. Angesichts des hohen Kompensationsvermögens besteht noch Hoffnung auf gute Erträge, zumal Wasser vielerorts aktuell nicht knapp ist. Einige Bestände leiden unter stärkerem Befall mit Larven des Rapserdflohs. Kam die Behandlung des Rapsstängelrüsslers zu spät, zeigen sich jetzt S-förmig verdrehte Stängel.