Wurden am ersten Märzwochenende erstmals die Schwellen beim Großen Rapsstängelrüssler oder beim Gefleckten Kohltriebrüssler überschritten und bislang noch nicht behandelt: Die kühlere Witterung hat die Eiablagereife verzögert und bislang keine intensive Eiablage zugelassen. Am warmen Donnerstag oder Freitag dieser Woche werden insbesondere die Rapsstängelrüssler intensiver Eier legen können. Um dies zu verhindern, umgehend behandeln. Der Neuzuflug der letzten und/oder der kommenden Tage wird miterfasst.
Wer Rüssler in der letzten Woche bereits behandelt hat: Die Dauerwirkung der Maßnahme deckt die in dieser Woche neu zufliegenden Käfer ab.
In vielen Regionen des Südens von Deutschland ist nur noch mit geringem weiteren Neuzuflug zu rechnen. Behandlungen sollten erfolgt sein, wo es bereits um Mitte Februar kritischen Zuflug gegeben hat. Andernfalls (Flächen waren nicht befahrbar) ist jetzt nur noch eine Teilwirkung zu erzielen.
Wurden bislang nur wenige Rüssler in den Gelbschalen gefangen, die Zuflugwelle in dieser Woche abwarten:
Das Risiko für Lager ist nach dem milden Winter und dem trüben Februar erhöht. Die Nächte in dieser Woche bleiben verbreitet frostfrei. Änderung der Bienenschutzauflage bei der Mischung von Insektiziden mit Azolen beachten.
Ein Fungizid mit Phoma-Leistung macht Sinn, wenn Phoma-Befall schon vom Herbst her eine Rolle spielt. Überdurchschnittlich viel Niederschlag bei milden Nächten und Tagen haben im Februar besonders in West- und Südwestdeutschland Phoma weiter gefördert. Aktuell profitiert der Pilz, wo bei den wieder höheren Temperaturen ergiebige Niederschläge fallen (insbesondere ganz im Westen Deutschlands). Die meisten der angebauten Rapssorten sind allerdings nicht nur standfest, sondern auch weniger anfällig für Phoma. In Beständen, die noch deutlich zurück und z.B. wegen Bodennässe nicht wüchsig sind, sollte der Wachstumsregler-/Fungizideinsatz noch etwas geschoben werden.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster