Aktuelle Schädlingsprognose (KW 11 - 2025)

  Außerordentlich milde Temperaturen und ausgiebiger Sonnenschein führten seit letzter Woche in vielen Regionen zu verstärktem Zuflug der Stängelrüssler. Bereits Ende Februar hatte in den wärmeren Lagen regional Erstzuflug eingesetzt, teils bereits mit Überschreitung der Schadschwelle. Gelbschalen auf den eigenen Schlägen sind essenziell, um die Behandlungsnotwendigkeit festzustellen! Dass die Stängelrüssler kleinräumig sehr unterschiedlich auftreten, ist der Normalfall. Auch zunehmend Rapsglanzkäfer waren in den Gelbschalen zu finden. Relevant wird der Glanzkäfer aber erst, wenn er sich vermehrt im Raps aufhält und die (noch versteckten) Knospen aufsucht.    

 

 
Die Berg- und Talfahrt der Temperaturen geht nun weiter: Das milde Frühlingswetter verabschiedet sich, und kühlere Luft kommt im Laufe der Woche von Nordwesten bis in den Südosten voran. In Mitteldeutschland und im Süden Deutschlands sind am heutigen Dienstag letztmals in dieser Woche günstige Bedingungen für Rüssler-Neuzuflug gegeben. Gelbschalen nochmals kontrollieren!

 

Sobald die Temperaturen bei Sonnenschein wieder in den zweistelligen Bereich steigen, Gelbschalen auf neu zufliegende Käfer kontrollieren. In den wärmeren Lagen wird ein Großteil der Käfer bereits eingetroffen sein.

 

 
Großer Rapstängelrüssler: Das für die Jahreszeit sehr warme und sonnige Wetter führte trotz der kalten Nächte innerhalb von 2-3 Tagen zur Eireife und zu intensiver Eiablage. Nach Schwellenüberschreitung war umgehendes Handeln erforderlich.

 

Gefleckter Kohltriebrüssler: Eine Insektizidmaßnahme vor verstärkter Eiablage war angezeigt, wenn bis Mitte letzter Woche kritische Käferzahlen in den Gelbschalen gezählt wurden. Anhaltend warmes, sonniges Wetter nach dem Erstzuflug verkürzte den Reifungsfraß auf 3-5 Tage. Selbst bei Nachtfrost können entsprechend hohe Temperaturen tagsüber die Käfer reaktivieren, die vor der Kälte am Boden unter Blättern Schutz suchen.

 

 
Nur falls erstmals seit dem vergangenen Wochenende viele Kohltriebrüssler zuflogen, kann die Behandlung hinausgezögert werden. Das vorhergesagte kühle Wetter hemmt die Aktivität und verzögert den Reifungsfraß. Bei geschwächtem Raps (Rapserdflohlarven, Frostschäden, Verätzungen) sollte der Aufschub jedoch überdacht werden.

 

Wachstumsregler-Einsatz verschieben: In weit entwickelten, dichten Beständen (wenig standfeste Sorte, viel Altraps) sind Maßnahmen in dieser Woche  nicht sinnvoll – es ist zu kühl und nachts oft frostig.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

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