Erfolgte der Rüssler-Hauptzuflug zwischen 5. und 10. März, werden die Temperaturen ab Mitte dieser Woche den Start intensiver Eiablage dieser Käfer ermöglichen. Beim Gefleckten Kohltriebrüssler war ein Hinauszögern der Behandlung möglich. Nun umgehend handeln, um die Eiablage zu verhindern. Beim Großen Rapsstängelrüssler kommt eine Maßnahme in dieser Woche in den wärmeren Regionen schon etwas zu spät. Der Rapsstängelrüssler konnte bereits mit der Eiablage loslegen, bevor es ihm dafür vorerst zu kalt wurde. In diesen Fällen ist nur noch mit einer Teilwirkung zu rechnen.
Die Dauerwirkung einer Behandlung zu Beginn der letzten warmen Phase (ca. 5.3.) hielt nur etwa 3-5 Tage an. Die Dauerwirkung eines zum Ende der letzten warmen Phase (8.-10.3.) eingesetzten Insektizids reicht etwa doppelt so lange. Für das Erfassen von möglichem Neuzuflug in dieser Woche wird es trotzdem kritisch. In den meisten Regionen wird ein Großteil des Rüssler-Zuflugs aber bereits gelaufen sein. Es muss nur noch mit geringem weiteren Neuzuflug gerechnet werden. Spätzuflug kann ein Thema werden: Bei sehr kalten Nächten waren die Temperaturen tagsüber teils grenzwertig für Käferaktivitäten. Die Gelbschalen sollten sicherheitshalber weiter kontrolliert werden.
Eine anstehende Insektizid-Maßnahme in dieser Woche kann mit einem geplanten Wachstumsregler kombiniert werden in wüchsigen, sehr dichten Beständen. Aber nur dort, wo es nachts nicht mehr friert. Im Norden und Nordosten Deutschlands und in höheren Lagen ist noch bis Ende der Woche mit Nachtfrost zu rechnen.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster