Aktuelle Schädlingsprognose (KW 12 - 2025)

  Die kühle Witterung seit Anfang letzter Woche war für Zuflug- und Eiablageaktivitäten der Rüsselkäfer nicht förderlich. Allenfalls konnte vereinzelter Zuflug in den Gelbschalen festgestellt werden. Die für diesen Frühling typische Achterbahnfahrt bei den Temperaturen geht weiter: Ab Mittwoch dieser Woche werden im Westen und Süden Deutschlands schon wieder 15 Grad erreicht. In der zweiten Wochenhälfte soll dort sogar die 20-Grad-Marke geknackt werden.  

 

Erfolgte der Zuflugstart der Stängelrüssler in der zweiten warmen Phase dieses Vorfrühlings (5.-10.3.) und blieben die Käferzahlen bisher noch unter der Schwelle (kühlere Regionen: Höhenlagen, Küstenumfeld): Gelbschalen jetzt reinigen und nach schönen Tagen ab Mitte der Woche wieder regelmäßig auf Neuzuflug kontrollieren. Bei kritischem Befall des Großen Rapsstängelrüsslers beträgt der Handlungsspielraum nur 2-3 Tage nach dem Zuflug, um ihn an der Eiablage zu hindern.

 

Erfolgte der Rüssler-Hauptzuflug zwischen 5. und 10. März, werden die Temperaturen ab Mitte dieser Woche den Start intensiver Eiablage dieser Käfer ermöglichen. Beim Gefleckten Kohltriebrüssler war ein Hinauszögern der Behandlung möglich. Nun umgehend handeln, um die Eiablage zu verhindern. Beim Großen Rapsstängelrüssler kommt eine Maßnahme in dieser Woche in den wärmeren Regionen schon etwas zu spät. Der Rapsstängelrüssler konnte bereits mit der Eiablage loslegen, bevor es ihm dafür vorerst zu kalt wurde. In diesen Fällen ist nur noch mit einer Teilwirkung zu rechnen.

 

Die Dauerwirkung einer Behandlung zu Beginn der letzten warmen Phase (ca. 5.3.) hielt nur etwa 3-5 Tage an. Die Dauerwirkung eines zum Ende der letzten warmen Phase (8.-10.3.) eingesetzten Insektizids reicht etwa doppelt so lange. Für das Erfassen von möglichem Neuzuflug in dieser Woche wird es trotzdem kritisch. In den meisten Regionen wird ein Großteil des Rüssler-Zuflugs aber bereits gelaufen sein. Es muss nur noch mit geringem weiteren Neuzuflug gerechnet werden. Spätzuflug kann ein Thema werden: Bei sehr kalten Nächten waren die Temperaturen tagsüber teils grenzwertig für Käferaktivitäten. Die Gelbschalen sollten sicherheitshalber weiter kontrolliert werden.

 

Für die Rüssler-Behandlung kommen die Pyrethroide Typ II (z.B. Karate Zeon) nur noch in Frage, wenn nicht vermehrt Glanzkäfer im Bestand sind. Zum Ende dieser Woche hin können sie verstärkt zufliegen und die aktuell noch versteckten Knospen aufsuchen. Dann scheiden die „alten“ Pyrethroide aus Gründen des Resistenzmanagements aus. Beim Einsatz von Trebon ist die B2-Auflage zu beachten (nach dem täglichen Bienenflug). Von Glanzkäfern in den Gelbschalen nicht verrückt machen lassen: Der Glanzkäfer-Befall wird an den Knospen bestimmt, wenn diese sich hochschieben.

 

Eine anstehende Insektizid-Maßnahme in dieser Woche kann mit einem geplanten Wachstumsregler kombiniert werden in wüchsigen, sehr dichten Beständen. Aber nur dort, wo es nachts nicht mehr friert. Im Norden und Nordosten Deutschlands und in höheren Lagen ist noch bis Ende der Woche mit Nachtfrost zu rechnen.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

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