Typisch für den Rapserdfloh ist der kleinräumig unterschiedliche Befall: Nicht weit entfernt von hohen Erdfloh-Zahlen können weniger
oder gar keine Käfer in den Gelbschalen gefangen werden. Der im vergangenen Jahr zu dieser Zeit teils sehr hohe Befall im Norden und Osten Deutschlands blieb bislang aus – bis auf einzelne „Hotspots“. Meistens sind noch keine kritischen Käferzahlen in den Gelbschalen gezählt worden. Nach der markanten Abkühlung steigen die Temperaturen wieder an: Bei Altweibersommer-Wetter sind in dieser Woche verbreitet gute Bedingungen für stärkeren Neuzuflug gegeben. Gelbschalen regelmäßig weiter kontrollieren.Blattfraß: Besonders die später gesäten, noch kleinen Bestände und solche, die ungleichmäßig auflaufen, sind sorgfältig zu überwachen. Als Verursacher kommen neben dem Erdfloh auch Schnecken und die Larven von Rübsenblattwespe oder Kohlmotte in Frage. Bislang hört man von geringem bis mäßigem Blattfraß. Ein Insektizideinsatz sollte nur erfolgen, wenn über 10% der Blattfläche zerfressen sind vor dem 4-Blattstadium. Bei anstehenden Herbizid- oder Wachstumsreglereinsätzen keinesfalls pauschal ein Insektizid zumischen.
Falls noch nicht geschehen, wüchsigen und dichten Raps mit 4 oder mehr Blättern einkürzen. Beim Nachauflaufherbizid Belkar sind die Einschränkungen beim Einsatz von Wachstumsreglern zu beachten.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster