Aktuelle Schädlingsprognose (KW 8/ 2023)

Die frühlingshafte Phase in der vergangenen Woche lockte die ersten Schädlinge in den Raps.

 
Die  Besonders im Westen (NRW) und Südwesten Deutschlands wurden in den Gelbschalen Kohltriebrüssler und Rapsstängelrüssler gefangen. Aber auch in Mitteldeutschland gab es lokal Erstzuflug. Die Käferzahlen in den Gelbschalen waren regional und schlagspezifisch unterschiedlich. Die Schwellen (15 Kohltriebrüssler/Schale, 5 Rapsstängelrüssler/Schale) wurden teils überschritten. Wieder zeigt sich, dass man sich nur mit eigenen Gelbschalen ein Bild über die Situation vor Ort verschaffen kann.

 

Nach einer regnerischen, bedeckten Phase mit leicht kühleren Temperaturen über das letzte Wochenende muss bis Mitte dieser Woche v.a. in der Südhälfte Deutschlands mit Neuzuflug gerechnet werden – besonders am sehr milden Mittwoch. Weiter nördlich bleibt das Wetter für die Tiere häufig maximal günstig, Richtung Westen hin allenfalls mäßig. Im südlichen Niedersachsen, in der Nordhälfte Hessens und dem angrenzenden Thüringen, regional in Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie in weiten Teilen Bayerns wird Erstzuflug erwartet. Falls noch nicht erfolgt, auch dort Gelbschalen aufstellen und am Abend des letzten schönen Tages dieser Woche kontrollieren. Ganz im Norden und Nordosten Deutschlands wird der Zuflugbeginn auch diese Woche wohl nicht möglich sein.

 

 
Bereits zum Ende der Woche wird eine spätwinterliche Lage erwartet: Ab Donnerstag/Freitag breitet sich Regen aus, und die Temperaturen gehen deutlich zurück: Vorerst also kein weiterer Zuflug.

Wer allerdings bereits letzte Woche Große Rapsstängelrüssler über der Schwelle in den Gelbschalen hatte und noch nicht behandelt hat, sollte noch diese Woche fahren, um die erste Eiablage dieser Käfer zu verhindern. Neuzuflug in dieser Woche wird dann gleich miterfasst.

 

Der Kohltriebrüssler braucht deutlich länger für den Reifungsfraß als der Große Rapsstängelrüssler. Mit der intensiverer Ersteiablage von Kohltriebrüsslern letzter Woche ist vor Einzug der nasskalten Phase ab Freitag nicht mehr zu rechnen. Die Behandlung kann bis zum nächsten „Frühlingsdurchbruch“ mit Neuzuflug geschoben werden. Wo allerdings bereits sehr viele Kohltriebrüssler gefangen wurden und auch in dieser Woche viel Neuzuflug hinzukommt, ist kurzfristiges „Abräumen“ überlegenswert.

 

Zur Bekämpfung der Rüssler stehen nur Mittel aus der Gruppe Pyrethroide zur Verfügung (Vorgaben zur Anwendungshäufigkeit beachten). Das Mittel Trebon kommt später ins Spiel, wenn nennenswert Rapsglanzkäfer in den Beständen sind.

 

Wo in dieser Woche Rüssler-Erstzuflug in den Gelbschalen festgestellt wird, besteht noch kein Handlungsbedarf; auch die in der Entwicklung schnelleren Rapsstängelrüssler werden vor dem angekündigten Temperatursturz keine Eier ablegen.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

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