Aktuelle Schädlingsprognose (KW 9 - 2025)

 

Gelbschalen kontrollieren!

  Gelbschalen kontrollieren, sofern noch nicht erfolgt: Die sprunghaft ansteigenden Temperaturen zum vergangenen Wochenende veranlassten den Zuflugstart der Stängelrüssler verbreitet im Südwesten und Westen Deutschlands. Örtlich wurde auch Hauptzuflug beobachtet. Auf einigen Schlägen, oftmals in windgeschützter Lage, wurden die Schwellen in den Gelbschalen (15 Gefleckte Kohltriebrüssler/Schale, 5 Große Rapsstängelrüssler/Schale) überschritten – wenn, dann meistens beim Gefleckten Kohltriebrüssler. Auch die ersten Glanzkäfer ließen sich blicken. Im Norden und Osten Deutschlands reichten die Witterungsbedingungen maximal nur für erste vereinzelte Rüssler. Am heutigen Dienstag dieser Woche ist bei nochmals milden Temperaturen (Erst-)Zuflug wahrscheinlich, wo sich die Sonne länger zeigt: In einem Streifen von Westfalen bis nach Berlin. Nur mit eigenen Gelbschalen (immer mit Gitter) kann man sich ein Bild über die Situation in seinem Raps verschaffen! Den Rest der Woche wird es deutschlandweit kühler, mit Neuzuflug ist dann nicht zu rechnen.  

 

Gegen Rüssler gezielt vorgehen!

 

Bei den Stängelrüsslern richtet sich die Insektizidmaßnahme gegen die Käfer. Sie muss vor der Eiablage erfolgen. Eier und Larven können im Inneren der Rapspflanze nicht mehr bekämpft werden. Mit wirtschaftlichen Mehrerträgen von regelmäßig um 3 dt/ha ist die Stängelrüssler-Behandlung die wichtigste Maßnahme im Frühjahr.

 

Gefleckter Kohltriebrüssler, Foto: R. Kahl
 Gefleckter Kohltriebrüssler, Foto: R. Kahl
Der Gefleckte Kohltriebrüssler braucht deutlich länger bis zur Eiablage als der Große Rapsstängelrüssler. Es ist nicht davon auszugehen, dass die am vergangenen Wochenende zugeflogenen Kohltriebrüssler bis einschließlich kommendes Wochenende intensiv Eier legen werden. Dafür ist es zu kühl. Wurde die Schwelle in den Gelbschalen überschritten, kann die Behandlung noch geschoben werden. Zu warten bis zur Eiablage bei wieder milden und sonnigen Bedingungen hat den Vorteil, dass gleichzeitig Neuzuflug miterfasst wird. Der Insektizideinsatz muss auf das notwendige Maß reduziert werden, um die Pyrethroid-Resistenz beim Kohltriebrüssler und beim Rapserdfloh nicht unnötig voranzutreiben.

 

Großer Rapsstängelrüssler; Foto: R. Kahl
 Großer Rapsstängelrüssler; Foto: R. Kahl
Für den Großen Rapsstängelrüsser gilt in der aktuellen Situation das Gleiche, auch wenn der Zuflug von Freitag bis Sonntag schon eiablagebereit ist. Für das Eiablagegeschäft ist es aber auch dieser Rüsslerart für den Rest der Woche zu kalt. Rechtzeitig vor der nächsten warmen und sonnigen Phase muss aber gehandelt werden, wenn die Schadschwelle überschritten wurde. Das Schadpotenzial ist groß, insbesondere wenn der Raps noch klein und dazu geschwächt ist. Für eine umgehende Behandlung nach Schwellenüberschreitung würde ein hoher Befall mit Rapserdflohlarven sprechen. Jetzt noch kleine Larven werden mitbehandelt.

 

Gegen die Rüssler (und ggf. den Erdfloh) sind Mittel aus der Gruppe der Pyrethroide (Typ II) zu bevorzugen (Vorgaben zur Anwendungshäufigkeit beachten, wenn im Herbst Pyrethroide eingesetzt wurden). Das Mittel Trebon ist erst zu wählen, wenn nennenswert Rapsglanzkäfer in den Beständen angekommen sind. Das ist jetzt noch nicht der Fall.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

 

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