Wenn gefahren werden kann: Gegen Rüssler das Mittel Trebon (B2) wählen, weil im knospigen Raps der Glanzkäfer relevant ist, auch wenn sein Hauptzuflug erst bei über 18 °C einsetzt. In den Gelbschalen sieht es meistens schlimmer aus als es ist. Der Glanzkäfer-Befall wird an den Knospen bestimmt: Regelmäßig in warmen Nachmittagsstunden ausklopfen, nicht nur am Rand schauen und nicht nur an „Leuchttürmen“. Ist es kühl, sitzen bereits zugeflogene Käfer tief in den Knospen: Dann besonders sorgfältig schauen. Kritisch sind 10 und mehr Glanzkäfer/Hauptknospe.Bei schwachen Rapsen halbiert sich der Wert. Aktuell ist der Befall meistens unkritisch. Hier kann abgewartet werden. Diese Woche ist kein starker Zuflug möglich. Die vielen sehr gut entwickelten Rapsbestände dieses Frühjahr können einen gewissen Verlust an Knospen durch Fraß „vertragen“. Allerdings könnten auch Spätfröste am Wochenende und in der Karwoche den Knospen zusetzen.
Der Raps ist bei wüchsigen Temperaturen letzte Woche zügig weitergekommen. War er in Wellen aufgelaufen, findet man jetzt sehr ungleichmäßige Bestände. Für den Einsatz geplanter Wachstumsregler kommen diese Woche nur wenige milde Tage in Frage (verbreitet Donnerstag). Ab dem Wochenende steigt die Nachtfrostgefahr wieder an. Bei Regen und besonders im Süden und Westen zunehmendem Wind ist eine Maßnahme häufig nicht durchführbar. Falls doch, sollte bei Phoma-Befall auch auf fungizide Leistung geachtet werden: Der Pilz kann sich an den milden und feuchten Tagen weiterverbreiten.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster