Rapsglanzkäfer: In vielen Beständen ist der Glanzkäfer-Befall bisher gering geblieben. Beobachtet wird dies regelmäßig nach milden Wintern (viele Käfer überleben nicht, u.a. wegen Pilzbefall). Dazu kommt, dass dieses Frühjahr noch keine mehrtägig schöne Glanzkäfer-Phase mit über 18 Grad im Gepäck hatte. Wo der Raps auch in der kommenden Woche noch nicht blüht, ist beim Glanzkäfer nochmal Vorsicht geboten: Stand heute deuten sich ab nächster Woche bei Sonne und ansteigenden Temperaturen optimale Bedingungen für den Käfer an. Erste Kohlschotenrüssler können ebenfalls zufliegen. Um den Befall festzustellen: Knospen des Haupttriebes ausklopfen – nicht nur am Rand gucken und nicht nur an den sehr hohen Pflanzen. Wo der Raps mit der Blüte begonnen hat, verursacht der Glanzkäfer keinen Schaden mehr.
Die vergangenen Frostnächte können Stängelrisse verursacht haben – bei den meist üppigen Beständen kein Drama. Für einen noch ausstehenden Wachstumsreglereinsatz wird es auch in dieser Woche schwierig sein, Behandlungsfenster zu finden (Wind, Schauer). Nach dem feuchten März und den jüngsten Niederschlägen (v.a. im Westen Deutschlands) auf fungizide Leistung des Mittels achten (ggf. Änderung der Bienenschutzauflage bei Mischung mit einem Insektizid). Mögliche Frostschäden an den Knospen sind noch nicht absehbar. Vermutlich werden sie kompensiert. Verwechseln Sie verkrümmte und verdrehte Pflanzen nicht mit Frosteinfluss: Ursache ist meist Befall mit dem Großen Rapsstängelrüssler.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster