Kritische Rapserdfloh-Zahlen sind in den Gelbschalen erreicht, und es hat noch keine Maßnahme stattgefunden:
Dort, wo der Schwarze Kohltriebrüssler vorkommt, ist in den Gelbschalen verstärkt auf diesen Schädling zu achten, besonders, wenn das Wetter nach Regen und Wind in der zweiten Wochenhälfte aufklart. Dieser Rüssler muss unmittelbar nach seinem Erstzuflug behandelt werden, um ihn an der Eiablage zu hindern. Ab 5 Käfern pro Gelbschale innerhalb von 3-5 Tagen behandeln. Der Erdfloh und ggf. auch seine ersten Larven werden mit erfasst. Eine Nachkontrolle auf Erdflohlarven später im Oktober ist aber empfehlenswert: Anhand der Symptome an den Blattstielen wird entschieden, ob gegen den Erdfloh eine Nachbehandlung notwendig ist.
Mit Befallskontrollen auf Phoma-Blattflecken beginnen bei erhöhtem Phomarisiko: War der August vergleichsweise trocken, fiel der September deutschlandweit gesehen sehr niederschlagsreich aus. Die Regenmengen waren in beiden Monaten allerdings sehr ungleich verteilt. Das durch das Wetter bedingte Risiko für Phoma ist im Westen und Süden Deutschlands höher als im Nordosten. Frühe Saattermine, höher anfällige Sorte und intensiver Rapsanbau in der Region erhöhen das Phoma-Risiko zusätzlich.
Die ersten Phoma-Flecken findet man auf den untersten (älteren) Blättern. Zuerst sind sie klein und gelblich. Später verfärben sie sich im Zentrum weißgrau. Die Sporenlager (Pyknidien) sind darin als kleine schwarze Pünktchen sichtbar. Infektionen von Mitte September können inzwischen als Symptome sichtbar geworden sein. Bislang wird nur von vereinzeltem Befall berichtet. Ab Ende dieser/Anfang nächster Woche werden sich sukzessive die Infektionen aus der letzten Septemberwoche als Blattflecken zeigen.
Wichtig: Phoma-wirksam behandelt man nur infektionsbezogen, also zügig nach Niederschlägen. Regnerisches Wetter seit letzter Woche und die aktuellen Regenfälle, verbunden mit warmen Nächten fördern verbreitet Phoma-Infektionen.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster