Aktuelle Schädlingsprognose, Wachstumsregler-Einsatz und Phoma (KW 41)

 

Schwarzer Kohltriebrüssler und Rapserdfloh
 

Seit letzter Woche oder seit Anfang dieser Woche wurde lokal ansteigender Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers in den Befallsgebieten beobachtet (z.B. in Regionen NRWs, Hessens, Bayerns). Kontrollieren Sie Ihre Gelbschalen: Bereits bei 5-10 Käfern pro Gelbschale sollte innerhalb weniger Tage nach dem Zuflug mit einem Pyrethroid behandelt werden. Regen und Wind könnten dem Plan in dieser Woche einen Strich durch die Rechnung machen. Die Eiablage des Rüsselkäfers muss verhindert werden, weil anders als beim Rapserdfloh die Larven des Schwarzen Kohltriebrüsslers nicht mehr bekämpfbar sind.

 

 
Mit der Behandlung des Schwarzen Triebrüsslers wird auch der Rapserdfloh erfasst – Käfer und Larven. Mit ersten Erdfloh-Larven ist aber aktuell nur von früh im September zugeflogenen Käfern zu rechnen. Unbedingt zu empfehlen ist deshalb eine Nachkontrolle ab Ende Oktober: Anhand der Larven-Symptome an den Blattstielen wird entschieden, ob gegen den Erdfloh nachbehandelt werden muss: Typisch sind Einstichstellen, Verbräunungen und erste Vernarbungen innen am Blattstiel. Kritisch wird es ab 3 Blattstielen mit Symptomen pro Pflanze in schwachen Beständen bzw. ab 5 bei kräftigem Raps.

 

Tipp: Hilfreich bei der Larvenbonitur ist eine Makro-Linse als Aufsatz fürs Smartphone!

 

Kommt der Schwarze Kohltriebrüssler nicht bekämpfungswürdig vor:

  • Steht die Behandlung des Erdflohs noch aus, sollte die Behandlung ab Mitte/Ende Oktober gezielt gegen die Larven eingeplant werden (Kontrolle auf Befall an den Blattstielen; sieht man zuerst nur vereinzelte Symptome, die Bonitur zur Sicherheit wöchentlich wiederholen).
  • Auch wenn der Erdfloh bereits behandelt wurde, ist eine Nachkontrolle auf Larvenbefall später im Oktober empfehlenswert. Weil sich Eiablage und Larvenentwicklung über einen langen Zeitraum hinein erstrecken, wird man den Raps nie „Erdflohfrei“ bekommen. Der Larvenbefall sollte aber so weit wie möglich reduziert werden.

 

Bei starkem Erdflohbefall und bei Pyrethroid-Resistenz (v.a. Nord- und Ostdeutschland) stehen die Notfallprodukte mit Cyantraniliprole zur Verfügung (Minecto Gold, Exirel). Die hochpreisigen Mittel ermöglichen den wichtigen Wirkstoffwechsel, wenn bereits ein Pyrethroid eingesetzt wurde.

 

Phoma und Wachstumsregler
 

Niederschläge in der vergangenen Woche haben Phoma gefördert und das witterungsbedingte Befallsrisiko ansteigen lassen, besonders im Westen und Süden Deutschlands. Kontrollieren Sie Ihre Bestände. Die anfänglich sehr milde Witterung diese Woche, Regen und Sturm sind sehr förderlich für Phoma-Infektionen. Finden Sie Phoma-Befall: Anstehende Wachstumsregler Phoma-wirksam nach Infektionen (Regen) einsetzen (kurativ), sobald es die Bedingungen wieder zulassen. In den späten oder nicht so wüchsigen Beständen sind Fungizide mit Schwerpunkt Phoma (nicht Einkürzung) zu wählen.

 

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

 

 

 

Möchten Sie aktuelle Informationen zum Rapsanbau? Abonnieren Sie WhatsRaps oder unseren Newsletter!
Newsletter-Abo
 
 

WhatsRaps
Klicken Sie auf Chat Starten, um WhatsApp auf ihrem Smartphone oder am PC zu öffnen:
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Newsletter. Um sicher zu gehen, dass Ihre E-Mail-Adresse nicht von Dritten missbraucht wurde, senden wir Ihnen einen Bestätigungslink an Ihre E-Mail-Adresse. Bitte bestätigen Sie diesen, um unseren kostenfreien Newsletter-Service zu nutzen.