Aktuelle Schädlingsprognose, Wachstumsregler-Einsatz und Phoma (KW 43 - 2024)

 

Schwarzer Kohltriebrüssler und Rapserdfloh

 

Trotz viel Arbeit in dieser Woche mit einigen trockenen Tagen: Die Überwachung des Rapses bleibt wichtig!

 

Schwarzer Kohltriebrüssler (Befallsgebiete):

 

Seit letzter Woche wird verstärkter Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers auf Rapsschlägen in Hessen und Franken beobachtet. Gelbschalen kontrollieren, auch wieder nach sonnigen Tagen in dieser Woche. 5-10 Rüssler/Gelbschale gelten als kritisch. Die Pyrethroid-Behandlung muss innerhalb weniger Tage erfolgen, um die Eiablage zu verhindern. Der Rapserdfloh (Käfer und erste Larven) werden miterfasst. Bei hohen Erdflohzahlen in den Gelbschalen sollte zur Sicherheit im November auf Larvenbefall nachkontrolliert werden (siehe unten).

 

Rapserdfloh:

 

Die aktuell noch milde Witterung ist ideal für Erdfloh-Aktivitäten: In den Gelbschalen werden weiterhin Rapserdflöhe gefunden. Die Schalen weiter kontrollieren. Einige sehr späte oder schwächelnde Rapsbestände leiden jetzt noch unter kritischem Lochfraß, v.a. in Regionen mit stärkerem Erdfloh-Druck (z.B. Schleswig-Holstein, Sachsen). Von aktuell intensiver Eiablage der bis 10. Oktober zugeflogenen Erdflöhe ist auszugehen. Die Ei- und Larvenentwicklung wird von den für die Jahreszeit hohen Temperaturen seit letzter Woche beschleunigt: Falls noch nicht erfolgt, mit den Kontrollen auf Larvenbefall starten. Dieser zeigt sich an den Blattstielen: Einbohrstellen, die sich dann verfärben und vernarben. Aktuell sind die Symptome der noch kleinen Larven kaum zu sehen. Bevor man voreilig falsche Schlüsse zieht, die Kontrollen bis in den November hinein fortführen. Kritisch sind 3-5 Larvensymptome/Pflanze. Wurden bereits Pyrethroide gegen den Schwarzen Kohltriebrüssler oder den Erdfloh (Blattfraß, kritische Käferzahlen/Gelbschale) eingesetzt: Die Erdfloh-Notfallzulassungen Minecto Gold oder Exirel mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole ermöglichen einen Wechsel des Wirkmechanismus (Resistenzvorsorge). Sofern verfügbar (die Mengen sind begrenzt) eines der teuren Mittel erst einsetzen, wenn es anhaltend kühler ist. Aktuell zeigt der Temperaturtrend langsam nach unten.

 

 

Phoma und Wachstumsregler

 

Das Nachjustieren mit Wachstumsreglern in wüchsigen Beständen steht an, falls nicht bereits erfolgt. Einige Pflanzen aufschneiden, um die Stängellänge zu prüfen. Gleichzeitig nach Phoma-Befall schauen. Die Blattflecken von Phoma sind gelblich-braun bis grau mit weißgrauem Zentrum. Darin sieht man die typischen schwarzen Sporenlager (Pyknidien). Bei behandlungswürdigem Befall auf der Fläche: Gute Wirkungsgrade gegen Phoma werden erzielt, wenn man infektionsnah behandelt, d.h. kurz nach ergiebigem Regen. Verbunden mit milden Nächten waren v.a. im Westen Deutschlands in den vergangenen Tagen günstige Bedingungen für Phoma-Infektionen gegeben.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

 

 

Möchten Sie aktuelle Informationen zum Rapsanbau? Abonnieren Sie WhatsRaps oder unseren Newsletter!
Newsletter-Abo
 
 

WhatsRaps
Klicken Sie auf Chat Starten, um WhatsApp auf ihrem Smartphone oder am PC zu öffnen:
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Newsletter. Um sicher zu gehen, dass Ihre E-Mail-Adresse nicht von Dritten missbraucht wurde, senden wir Ihnen einen Bestätigungslink an Ihre E-Mail-Adresse. Bitte bestätigen Sie diesen, um unseren kostenfreien Newsletter-Service zu nutzen.