Frühling im Februar lässt auch die Rapsschädlinge früh erwachen. Das umfangreiche Hoch sorgt seit dem 15.02. für ungewöhnliche und andauernde warme Verhältnisse.
Zuflug per Gelbschale kontrollieren, Bekämpfungsrichtwerte bilden
Entscheidungsgrundlage
Rapsstängelrüssler:
mindestens 5 Käfer/Gelbschale (mit Gitterabdeckung) in 3 Tagen
Kohltriebrüssler:
mindestens 15 Käfer/Gelbschale (mit Gitterabdeckung) in 3 Tagen
Falls der Bekämpfungsrichtwert überschritten wird, lautet die amtliche Empfehlung des Fachausschusses Pflanzenschutzmittelresistenz:
„Wenn im Frühjahr Stängel- und Triebrüssler und gleichzeitig auch schon Rapsglanzkäfer in größerer Zahl in Gelbschalen vorhanden sind, soll bevorzugt mit dem Typ I Pyrethroid Trebon 30 EC bekämpft werden. Bei alleinigem Auftreten von Stängel- und Triebrüsslern sollten die am besten wirksamen Mittel aus Pyrethroiden des Typs II gewählt werden. Wenn der Raps mindestens BBCH 51 erreicht hat, kann bei gleichzeitig starkem Befall mit Rapsglanzkäfern und Stängel- und Triebrüsslern eine Kombination von Pyrethroiden (zur späten Bekämpfung der Stängel- und Triebrüssler) mit AVAUNT oder Plenum 50 WG (zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers) sinnvoll sein.“
Die warme Februarwitterung soll mit leichten Schwankungen noch länger anhalten. Daher sollten Maßnahmen, falls erforderlich, nicht vorschnell erfolgen. Denn an Tagen mit günstigen Zuflugbedingungen werden weitere Schädlinge zufliegen. Es macht Sinn, diese Zeitspanne zu nutzen. Denn lediglich der Große Rapsstängelrüssler kann bereits kurz nach Zuflug mit der Eiablage beginnen, während der gefleckte Kohltriebrüssler zunächst einen Reifungsfraß durchführt. Die Expert-Schädlingsprognose liefert hier gute Hinweise sowohl zur geschätzten Höhe des bereits erfolgten Zuflugs als auch zu den Eiablage-Bedingungen. Nutzen Sie diese zusätzlichen Informationen sowie die voraussichtliche Wirkungsdauer, um einen Insektizideinsatz bei Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes optimal zu setzen.15.02.2019 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH