Seit dem Wetterumschwung Mitte Februar sorgt wechselhafte, feucht-windige Witterung für deutlich mildere Temperaturen und einen „schleichenden“ Start in die Vegetation. Diese Wetterlage wird voraussichtlich auch bis Mitte März anhalten
Düngung
Bei der Düngung ergibt sich aktuell Ende Februar/Anfang März ein zweigeteiltes Bild. Etliche Betriebe nutzten die günstigen Befahrbarkeitsbedingungen während der Wechselfrostperiode Mitte Februar. Bei gut entwickelten Rapspflanzen war das Risiko von Frostschäden bis auf die bekannten Blattverluste überschaubar. In anderen Regionen lag zu diesem Zeitpunkt noch Schnee oder der Boden war tiefgefroren. Zudem bestand Mitte Februar bei vielen schwächeren Beständen noch die berechtigte Sorge um weitere Pflanzenverluste durch diese Wechselfröste. Die seitdem vorherrschenden Tiefausläufer haben den Winter zwar vertrieben, aber auch durch die (benötigten) Niederschläge für eine eingeschränkte Befahrbarkeit gesorgt. Daher konnte die erste N-Gabe deutschlandweit bisher nur teilweise ausgebracht werden.Was ist aktuell zu beachten?
Kleine Pflanzen, dünne Bestände
Werden die Bestände weitergeführt, ist jetzt Eile geboten für die N-Versorgung. Hoher Nitratanteil für schnelle Wirkung, aber insgesamt die N-Düngung an eine realistische Ertragserwartung anpassen. Zudem sollten kleine Pflanzen gezielt auch mit anderen Nährstoffen wie frischem Phosphat, Kali, Magnesium und Mikronährstoffen versorgt werden. Auch eine Kopfkalkung in granulierter Form bietet sich an. Bei Streckungsbeginn früh eine erste vorsichtige Wachtumsreglermaßnahme einplanen, um die Seitentriebentwicklung zu fördern und die ersten Mikronährstoffe zu bringen.
Auch wenn die Entwicklung oft nicht ganz so kräftig ist wie in den Vorjahren oder es über Winter einige Blattverluste gegeben hat, so haben solche Rapse dennoch ein ganz normales Ertragspotenzial. Sofern noch nicht angedüngt, ist auch hier Eile geboten und es sollten schnell wirksame N-Formen gewählt werden. Ab den 10. März kann die N-Versorgung auch zu einer Gabe zusammengefasst werden.
Üppige Rapse mit 10-12 und mehr Laubblättern bereits im Herbst, hohe Bestandesdichte
Solche Rapse sind im Nordwesten häufig anzutreffen, aber es gibt sie im Prinzip überall, wenn es nach der Saat mit dem Feldaufgang geklappt hat. Sie besitzen ebenfalls ein hohes Ertragspotenzial. Aufgrund ihrer hohen N-Aufnahme im Herbst kann hier bei der Frühjahrsdüngung gespart werden. In der Regel ist in diesen Beständen die erste N-Düngung bereits erfolgt, so dass bis zur Anschlussgabe noch Zeit bis Mitte März besteht. Auch die N-Form ist von untergeordneter Bedeutung. War der Bestand im
Weitere Informationen z.B. zur Umbruchentscheidung finden Sie ebenfalls in unseren aktuellen Pflanzenbauhinweisen.
28.02.2017 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH