Aktuell sind die Zuflugbedingungen für die Blütenschädlinge günstig bis optimal.
Ausnahmen sind das kühlere Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und der Norden und Osten von Niedersachsen.Der Temperaturtrend ab Sonntag zeigt für dort nach oben, so dass sich nicht nur in geschützten Lagen und stundenweise günstige Bedingungen ergeben können.Bisher wurden nur wenige Kohlschotenrüssler gesichtet. Bestände in den warmen Mittags- und Nachmittagsstunden auf diese Käfer kontrollieren. Die Kohlschotenmücke findet man nur sehr schwer und verwechselt sie schnell mit den nützlichen Schlupfwespen (mit Wespentaille). Wie bei den anderen Frühjahrsschädlingen ist das Geschehen nicht nur jahres-, sondern auch schlagspezifisch. Besteht ein erhöhtes Befallsrisiko für die Mücke (höherer Befall auf der Fläche oder Nachbarflächen in den Vorjahren) sind Randbehandlungen häufig ausreichend – zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber in den Abendstunden. Ob der Aufwand lohnt, ist in Frage zu stellen: Gegen die zugelassenen Pyrethroide ist der Kohlschotenrüssler verbreitet resistent. Gegen die Kohlschotenmücke sind die Wirkungsgrade begrenzt.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster