Raps nach Mais oder Ackerbohnen säen?

Ist eine Aussaat von Raps nach Mais und Ackerbohnen möglich und was sollte dabei beachtet werden?

Bei früher Ernte kann auch Mais als Vorfrucht für den Raps genutzt werden.
 Bei früher Ernte kann auch Mais als Vorfrucht für den Raps genutzt werden.
Nicht nur trockenheitsgeschädigter, auch normaler Mais hat mittlerweile auf einigen Standorten die Siloreife erreicht. Werden diese nun freiwerdenden Flächen nicht für die Aussaat von Futterpflanzen benötigt, stehen sie auch für die Rapsaussaat zur Verfügung. Auch nach weiteren eigentlich später reifenden Kulturen wie Ackerbohnen kann in diesem Jahr Raps bestellt werden.

Dass Raps nach Vorfrucht Mais gesät wird, ist relativ selten der Fall. Es kommt aber immer wieder mal vor und funktioniert in der Regel gut. Raps Saatgutvermehrungen wurden in warmen Gunstlagen (Rheingraben) sogar schon Ende September nach Körnermais erfolgreich gesät. In diesem Jahr sollte diese Variante ernsthaft in Erwägung gezogen werden, wenn das Maisland ein besseres Saatbett verspricht als die meist übliche Getreidevorfrucht.

Zur Saatbettbereitung am besten den Maisstoppel mulchen und dann pflügen.
 Zur Saatbettbereitung am besten den Maisstoppel mulchen und dann pflügen.
Was ist bei der Saat nach Mais zu beachten?

Für die Mais-Ackerhygiene steht zunächst einmal die Maiszünslerbekämpfung im Vordergrund. Hierfür ist ein kurzes Mulchen und das anschließende tiefe Unterpflügen der Maisstoppeln die beste Variante. Auch für die Rapsaussaat stellt dies das beste Verfahren dar, wenn so in einem Arbeitsgang mit dem Pflug reiner Tisch gemacht wird und noch vorhandene (hoffentlich!) Restfeuchte nach oben geholt wird. Diese Restfeuchte muss allerdings direkt zur Saat genutzt werden. Sehr wichtig ist gleichzeitig eine intensive Rückverfestigung, um wieder Bodenschluss zu bekommen. Daher am besten bereits mit Packer pflügen. Zugleich minimiert die Pflugvariante mögliche Risiken, die noch aus dem Herbizideinsatz im Mais resultieren könnten.

Nach Ackerbohnen flach bleiben

Im Gegensatz zu Mais sollte nach Ackerbohnen nur flach mischend gearbeitet werden. Dies schließt bei schlechter Bodenstruktur eine tiefe Lockerung nicht aus. Diese sollte aber nicht mischend erfolgen, um keine Bohnen zu vergraben. Eine Rapsaussaat nach Ackerbohnen ist somit auf ausreichende Feuchte im Saathorizont angewiesen. Ebenfalls muss bei Bedarf per Kressetest abgesichert werden, dass keine Reste von Bohnenherbiziden wie z.B. BANDUR den Feldaufgang und die Jugendentwicklung behindern.

Generell sollte die Rapssaat bei Trockenheit zudem etwas tiefer auf 2-3 cm, auf Sand auch auf 3-4 cm abgelegt werden. Wer es besonders gut machen will, legt Bodenbearbeitung und Aussaat in die Abend- und Nachtstunden. Das verhindert die sofortige Verdunstung der Restfeuchte in der prallen Mittagshitze und legt die Saat in den etwas kühleren Boden. Kleinigkeiten, die in diesem Jahr entscheidend sein können.

16.08.2018 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH

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