Rapsaussaat 2019 – wenn´s geregnet hat, dann los!

Am Wochenende gab es lokal teils heftige Gewitterunwetter, aber auch verbreitet zumindest etwas Regen (siehe Farbkarte). Laut Wetterbericht wird es zunächst erst einmal wieder trocken und sonnig und im weiteren Verlauf „leicht unbeständig “, eventuell mit einzelnen Gewittern. Was auch immer das bedeuten mag.

Ziel bei der Rapsaussaat ist ein zügiges und möglichst gleichmäßiges Auflaufen der Keimpflanzen
 Ziel bei der Rapsaussaat ist ein zügiges und möglichst gleichmäßiges Auflaufen der Keimpflanzen
Jetzt Raps aussäen?

Die Feuchtigkeitsverhältnisse im Nordwesten können aktuell als sehr gut, im Süden überwiegend als gut beschrieben werden. Auch im Westen gab es deutliche Entspannung. Der Osten bleibt hingegen Sorgenkind, teilweise ganz ohne Niederschläge oder auf nur wenige Liter/m² beschränkt.

Bei trockenem Boden noch warten

Für Regionen ohne nennenswerten Niederschlag und ohne Bodenfeuchte bedeutet dies – abwarten. Oder jetzt bei Trockenheit eine Stoppelbearbeitung durchführen und mit schmalen Scharen gleich ausreichend tief lockern. Falls es dann regnet, kann das Wasser besser eindringen. Und die Aussaat kann mit geeigneter Technik wassersparend ohne nochmalige Bodenbearbeitung direkt erfolgen.

Niederschlagsmengen (bundesweit in 72h) 19.08.2019
 Niederschlagsmengen (bundesweit in 72h) 19.08.2019
Aus den Erfahrungen des letzten Jahres waren Aussaaten in den Staub riskant, wenn der Regen danach ausgeblieben ist. Ist bis Anfang September aber tatsächlich Regen im Anmarsch, so kann noch bis ca. 5.-10. September Raps gesät werden.

Ist der Boden feucht genug, dann los!

Feuchter wird´s wahrscheinlich erst einmal nicht. Getreu der alten Regel „Saatbett geht vor Saatzeit“ ist warten nur dort angesagt, wo es für die Saat zu trocken oder zu feucht ist. Der Spaten hilft bei der Diagnose. Keinen bzw. so wenig wie möglich trockenen Boden hocharbeiten. Ist der Saathorizont dunkel, sofort säen! Dabei etwas tiefer auf 2-3 cm ablegen. Wichtig ist eine sofortige Rückverfestigung und genügend Feinerde, damit das Saatkorn die vorhandene Feuchtigkeit aufnehmen kann und Anschluss an das Kapillarwasser bekommt. Die Qualität der Ablagetiefe und Rückverfestigung muss stimmen! Bei ausreichender Bodenfeuchte ist mit einem zügigen Feldaufgang zu rechnen. Die Saatstärke kann bis ca. 25.8. bei gutem Saatbett für Einzelkornsaaten mit weitem Reihenabstand auf ca. 30; für Drillsaaten auf 35 – 40 keimfähige Körner begrenzt werden. Je nach Saatbettqualität danach langsam auf max. 50 keimfähige Körner/m² erhöhen.

In trockenen Jahren sollte die Bodenbearbeitung ausreichend Feuchte zur Bestellung hinterlassen.
 In trockenen Jahren sollte die Bodenbearbeitung ausreichend Feuchte zur Bestellung hinterlassen.
Ist der Feldaufgang erst einmal geschafft, kommt der Raps danach zunächst mit erstaunlich wenig Wasser aus. Dies ist immer dann zu beobachten, wenn der Feldaufgang in Wellen erfolgt. Die Pflanzen der ersten Welle haben vielleicht nur einen Bruchteil mehr Keimwasser bekommen, sind aber je nachdem wann es regnet manchmal schon im 4-Blatt-Stadium, bis die zweite Welle aufläuft. Ihnen reichen Tau und eine minimale Bodenfeuchte zum Wachstum.

Am schönsten ist es aber, wenn alle Keimpflanzen zügig und gleichmäßig auflaufen.

19.08.2019 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH

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