Rapsaussat 2022 - loslegen oder abwarten?

Nach langer Zeit hat es endlich wieder etwas Regen gegeben – allerdings längst nicht überall und fast immer viel zu wenig. Nur in wenigen Regionen bzw. sehr kleinräumig sind auch höhere Niederschlagsmengen von 20 L/m² und mehr gefallen. In den meisten Fällen ist jedoch gar kein bzw. nur wenige Liter Regen gefallen.

Wo es in den vergangenen Tagen Niederschläge gab, wird teilweise gesät.  Auch im Nordosten haben erste Betriebe trotz Trockenheit mit der Rapsaussaat begonnen oder stecken schon mittendrin. Die Mehrzahl der Betriebe hat bisher aber abgewartet.

 

Laut Wetterbericht endet die unbeständige Witterung am Wochenende, danach soll es bis Ende August wieder hochsommerlich warm und trocken werden. Wer noch nennenswerte Niederschläge bekommt, kann sich glücklich schätzen und temporär günstige Verhältnisse zur Aussaat nutzen. Wer es besonders gut machen will, legt Bodenbearbeitung und Aussaat möglichst in die Abend- und Nachtstunden. Das verhindert die sofortige Verdunstung der Restfeuchte in der prallen Mittagshitze und legt die Saat in den etwas kühleren Boden. Kleinigkeiten, die in diesem Jahr entscheidend sein können.

 

Ohne nennenswerte Niederschläge lautet die Empfehlung: Abwarten!

 

Wenn möglich bzw. erforderlich, die Zeit für Stoppel- und Bodenbearbeitung nutzen. Wo kein Wasser mehr vorhanden ist, braucht auf Verdunstung keine Rücksicht genommen werden.

Die angesagte Hitze bietet denkbar schlechte Voraussetzungen für die Saat. Trockene, stark aufgeheizte Böden können bei starker Sonneneinstrahlung an der Bodenoberfläche Temperaturen von über 50°C erreichen. Bereits angekeimte Rapssamen könnten schlimmstenfalls eintrocknen, gefährdet sind insbesondere klutige und sandige Flächen. Ebenfalls möglich ist, dass die Samen bei hohen Bodentemperaturen in eine temporäre Keimruhe fallen. Das kann nach Niederschlägen zu einem verzettelten und verspäteten Feldaufgang führen.

 

Bis Ende August besteht unter trockenen Witterungsbedingungen also noch kein Grund zur Eile. Selbst wenn es auch Anfang September zunächst trocken weitergehen sollte, ist es besser bis dahin mit der Aussaat zu warten.

 

Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, Rapool-Ring GmbH

Kurz gefasst


Unsere generellen Empfehlungen zur Aussaat bei trockenen Verhältnissen:

 

  • Premium-Beizung mit LUMIPOSA zur Förderung der Jugendentwicklung verwenden.
  • Saatstärke ggf. um 5 – 10 Körner/m² erhöhen.
  • Sofortige Schnecken- und Erdflohkontrollen.
  • Nach Auflauf Herbizide möglichst spät verwenden.
  • Zeit nutzen für Strohbearbeitung.
  • N-Startgabe zum Raps einplanen.
  • Auf gute Rückverfestigung achten.
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