Schlupfwespen sind sehr klein und unscheinbar. Zurzeit sind sie wieder im Raps aktiv.
Für Laien sind sie nur schwer von den Kohlschotenmücken zu unterscheiden. Erst bei Vergrößerung wird ihre Wespentaille sichtbar (Bild 2). Schlupfwespen zählen zu den wichtigsten Feinden des Rapsglanzkäfers. Sie legen je ein Ei in dessen Larven. Die Wirtslarve entwickelt sich zunächst weiter und gräbt sich zur Verpuppung in den Boden. Dann erst tötet die Wespenlarve im Inneren ihren Wirt.
Eine nicht wendende Bodenbearbeitung wirkt sich positiv aus, denn die Schlupfwespen überwintern auf ehemaligen Rapsflächen und werden durch wendende Bodenbearbeitung vergraben. Im Folgejahr schlüpft dann auf dem alten Rapsschlag die junge Schlupfwespe und steuert das nächstgelegene Rapsfeld an.
Auf die Larven der Rapsglanzkäfer haben sich gleich mehrere Schlupfwespenarten spezialisiert, z.B.
Andere Schlupfwespenarten können nicht nur Blattläuse, sondern sogar Rüsslerlarven in Schoten und Rapsstängeln aufspüren und anstechen. Die meisten Schlupfwespenarten sind zurzeit in der Rapsblüte zu finden, weshalb zu diesem Zeitpunkt nur unbedingt notwendige Behandlungen durchgeführt werden sollten unter Beachtung der dann bestmöglichen Nützlingsschonung.
Zur Bekämpfung der Kohlschotenmücke (großes Foto) reicht beispielsweise auf großen Schlägen oft schon eine Randbehandlung aus.
29.04.2020, Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH