Bei langanhaltender Trockenheit ist die Abbaugeschwindigkeit von Sulfonylharnstoffen verringert. Wer unsicher ist, ob auf den zur Aussaat vorgesehenen Schlägen eventuell noch Rückstände vorhanden sind, sollte einen Kressetest durchführen.
Kresse reagiert sehr empfindlich auf Sulfonylharnstoff-Rückstände im Boden. Zugleich keimt Kresse sehr schnell, sodass ein Kressetest innerhalb weniger Tage bereits ein Ergebnis liefert. Die Abbildung 1 zeigt dabei eine junge, gesunde Kresse. In Abbilidung 2 sind alle drei Proben identisch und rückstandsfrei. Ergebnis: Sicherer Start für die Rapsaussaat! Und das, obwohl die Proben noch vor der ersten Bodenbearbeitung direkt in den ersten Zentimetern gezogen wurden.
Raps ist deutlich unempfindlicher gegenüber eventuellen Rückständen als Kresse. Sichtbare Symptome an Kresse bedeuten daher noch kein grundsätzliches Problem für die Rapsaussaat. Langjährige Erfahrungen bestätigen in solchen Fällen immer wieder die Bedeutung der mischenden Bodenbearbeitung. Je öfter, je tiefer und je mischender die Bearbeitung erfolgt, umso stärker verdünnen sich die Rückstände im Saathorizont. Besteht noch genügend Zeit bis zur geplanten Rapsaussaat, so kann der Test mit Rapssamen (dauert länger) und/oder Kresse in einer tiefer durchmischten Bodenprobe wiederholt werden.Reagiert der Kressetest sehr stark, so ist auf der betroffenen Fläche optional der Anbau einer Sorte mit Clearfield – Herbizidresistenz, wie z.B. PLURAX CL, möglich.
Video Kressetest zur Rapsaussaat: https://youtu.be/iGskwIUHKEY
30.07.2020 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH