Der bisherige Witterungsverlauf im August/September 2017 unterscheidet sich deutlich von den Vorjahren. Bis auf Schnecken sind in der Regel kaum Schädlinge zu finden.
Ein früher Erdflohfraß an den jungen Blättern erscheint oft dramatischer als er ist und sollte nur in Ausnahmefällen behandelt werden (siehe Punkt 1 und 2). Lohnend ist bei hohem Befallsdruck eine Behandlung zur Eiablage. Je nach Einwanderungsbeginn kann dies bereits im September, in anderen Jahren aber auch erst im Oktober oder sogar noch später der Fall sein. Den richtigen Termin liefert die Expert Prognose (siehe Beispielgrafik). Aus praktischer Sicht bieten besonders späte Larvenbehandlungen einige Vorteile: Ab Ende Oktober/Mitte November haben 3-5 Larven/Pflanze bzw. 30-50% befallener Blattstiele als Schadschwelle Gültigkeit. Bei einer späten Behandlung unterstützt das kühlere Wetter die Wirksamkeit bzw. Wirkungsdauer der Insektizide.
Um vor weiterer Ausbreitung der Pyrethroid-Resistenzen zu schützen, sollten Rapserdflohbehandlungen generell die Ausnahme bleiben. Ein Wirkstoffwechsel ist nicht möglich. Deutschlandweit steigt die Zahl resistenter Populationen. In vielen Gebieten sind bereits geringere Wirkungsgrade bei Käfer und Larve bekannt.
06.09.2017 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, Rapool Ring GmbH