Denn trotz momentan eher feuchter Bodenverhältnisse ist in wärmeren Lagen ab +5° C bereits ein Schädlingszuflug möglich!
Wie in jedem Jahr ergeben sich die ersten Schädlings-Zuflugbedingungen „plötzlich und unerwartet“. Doch der Blick auf die Expert-Übersichtskarten offenbart, dass es bereits Ende Februar erste warme Tage für einen möglichen Startzuflug gab. Dies gilt sowohl für den großen Rapsstängelrüssler, den gefleckten Kohltriebrüssler als auch bereits für die ersten Rapsglanzkäfer.
Daher sollten unverzüglich die Gelbschalen aufgestellt werden, falls noch nicht erfolgt. Denn trotz momentan eher feuchter Bodenverhältnisse ist in wärmeren Lagen ab +5° C ein Schädlingszuflug möglich. Das wechselhafte Wetter bringt zwar immer wieder Sturm und Regen, aber immer auch warme Tage mit deutlich zweistelligen Temperaturen. In solchen Situationen besteht schnell die Gefahr, dass der Erstbefall unbemerkt erfolgt.
Die Gelbschalen (mit Gitterabdeckung) sollten etwa 10 bis 20 m vom Feldrand aufgestellt werden. Rapsstängelrüssler überwintern auf den vorjährigen Rapsschlägen, während Triebrüssler Waldränder und Hecken als Winterquartier bevorzugen. Dies sollten Sie bei der Platzierung der Gelbschalen beachten.
Der große Rapsstängelrüssler kann bereits kurz nach Zuflug mit der Eiablage beginnen und erste Schäden setzen. Hier gelten 5 Stängelrüssler (Gelbschale mit Gitterabdeckung) als Bekämpfungsrichtwert. Bei Überschreitung des Richtwertes kann die Bekämpfung mit allen zugelassenen Pyrethroiden erfolgen. Sind jedoch bereits erste Rapsglanzkäfer vorhanden, sollte vorrangig mit TREBON behandelt werden.
Als einfaches Hilfsmittel zur Beurteilung einer Behandlungsempfehlung und zur Mittelauswahl hat Rapool das Insektizidmodul für 2017 bereits wieder aktualisiert. Hilfreich für die Praxis ist insbesondere die Möglichkeit, Angaben zum Bienenschutz der Insektizide nicht nur für den Soloeinsatz, sondern auch für die Kombination mit verschiedensten Fungiziden und Wachstumsreglern zu erhalten.Sowohl die Expert-Schädlingsprognosekarten als auch das Insektizidmodul stehen jedem Landwirt als wertvolle Entscheidungsinstrumente aktuell unter www.rapool.de auch mobil zur Verfügung – und das kostenlos.
28.02.2017 Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH