Launischer März bringt Regen und bremst Schädlingszuflug weitestgehend aus.
Bringt der März genug Regen?
Pünktlich zum Märzbeginn sorgt der durchgreifende Wetterwechsel für Abkühlung und Niederschläge. Lediglich im Süden bestehen am 6. März noch einmal günstige Verhältnisse für Schädlingszuflug, Eiablage und bei Bedarf Behandlung (siehe Karte). Danach ist für ganz
Deutschland mindestens bis Mitte März wechselhaftes Wetter vorhergesagt. Ungünstig für die Schädlinge, aber durchaus günstig für die Rapsbestände. Die zu erwartenden Niederschlagsmengen werden das Wasserdefizit nicht ausgleichen (zu viel Nässe ist allerdings auch nicht erwünscht), aber sorgen hoffentlich für eine deutliche Entspannung bei der Bodenfeuchte. Dies wäre für Wurzeltiefgang und Nährstoffverfügbarkeit enorm wichtig. Bei Temperaturen im einstelligen Bereich wird der Raps Wachstum und Nährstoffaufnahme langsam fortsetzen. Positiv insbesondere für die vielen unterentwickelten Bestände in den Trockenregionen, die vom bisherigen Witterungsverlauf meist gut profitiert haben.Wie geht es weiter?
Spätestens bis Ende März sollte die Düngung abgeschlossen sein. Auch hier besteht je nach Herbstentwicklung, Düngebedarfsermittlung (Nmin-Gehalt, 3-jähriger Durchschnittsertrag, usw.), betrieblichem N-Saldo und bereits erfolgter Startgabe eine breite Spreizung der N-Mengen bei noch ausstehender 2. Teilgabe.
Je nach Witterungsverlauf werden die Bestände ab der zweiten Märzhälfte langsam ins Schossen übergehen. Wird es dann wieder wärmer, muss die Schädlingskontrolle fortgesetzt werden. Bei Behandlungsbedarf kann in üppigen Beständen, wüchsiger Witterung und guter Bodenfeuchte ab ca. 10-15 cm Sprossstreckung eine moderate Wachstumsregulierung empfohlen werden. Auch für schwache Bestände bietet sich eine Wachstumsregulierung mit einem milden Fungizid während der Streckungsphase an, um den Bestand etwas kompakter zu machen. Maßnahmen mit Wachstumsreglern sollten bei trockenen Bodenverhältnissen, Nachtfrost, hohen Tag/Nacht Temperaturschwankungen und Phasen mit starker Sonneneinstrahlung vermieden werden! Die Mikronährsoffversorgung pflanzenschutzbegleitend absichern, in schwachen Beständen mit etwas zusätzlichem Bittersalz.
Fazit: Anders als im Vorjahr sind die Startvoraussetzungen der meisten Rapsbestände trotz eines teils starken Schädlingsdrucks als gut zu bezeichnen. Schwache Bestände konnten sich oft noch positiv entwickeln. Die Bodenfeuchte erhält im März eine Auffüllung, der Bodenwasservorrat wird voraussichtlich aber weiterhin limitiert bleiben. Ohne große Wetterkapriolen wie im Vorjahr bestehen dennoch für viele Rapsbestände trotz aller Unwägbarkeiten vorsichtig optimistische Ertragserwartungen.
05.03.2019 Dipl. Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH