Langjährige Versuche zeigen, dass Spätsaaten ertraglich, im Durchschnitt der Jahre nur geringfügig von Normalsaaten abweichen (Siehe Grafik). Es wird deutlich: Aussaaten bis Mitte September sind mit vertretbaren Mindererträgen möglich. Je nach Herbstwitterung sind Ertragsschwankungen möglich. In Bezug auf Krankheiten wie Kohlhernie und Verticillium bieten spätere Saattermine sogar Vorteile, aufgrund geringerer Infektionsbedingungen. Auch die Kohlfliegengefahr nimmt ab. Wichtig ist - unabhängig vom Saattermin - den jungen Rapsbeständen einen guten Start zu verschaffen.
Saatzeit + Ertrag - Mehrjähriger Vergleich Normal- und Spätsaat
Bis Ende August besteht unter widrigen Witterungsbedingungen kein Grund zur Eile. Wenn es Anfang September zunächst trocken weitergehen sollte, ist es besser bis dahin mit der Aussaat zu warten. In jedem Fall ist es wichtig in eine oberflächlich angegraute, leicht abgetrocknete Krume zu säen.
Bei feuchten Bodenbedingungen ist eine schnelle Keimung und Jugendentwicklung zu erwarten. Eine Saattiefe von 2-3 cm ist oftmals richtig. Ebenso ist ein Saattermin nach dem Regenguss oder Gewitter anzustreben statt kurz davor. Bei Gewitter und Starkregengefahr das Saatbett leicht gröber erstellen, um Verschlämmungen zu begegnen. Die Strohrotte ist allgemein gut, die Nährstoffkonkurrenz ist geringer als im Vorjahr.
Um spontane Wetterumschwünge nutzen zu können, bietet es sich an das Rapssaatgut – vorzugsweise von wüchsigen Sorten – bereits frühzeitig auf den Betrieb zu holen. Sollte die Rapsaussaat unter den gegebenen Umständen nicht möglich sein, kann das Saatgut oft ohne großen Aufwand an den Handel zurückgegeben werden.
RAPOOL-RING GmbH, August 2023
Unsere generellen Empfehlungen zur späteren Aussaat bei idealen Verhältnissen: