Der erfolgreiche Rapsanbau wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie z. B. durch den Aussaatzeitpunkt, die Witterung in entscheidenden Entwicklungsphasen, die Gesundheit der Sorte und die Erntefähigkeit. Eine wichtige Rolle spielt die richtige Sortenwahl für den jeweiligen Standort, das Betriebsmanagement und die Region. Die richtige Sorte sollte die biotischen und abiotischen Einflüsse optimal abfedern und ihr genetisches Ertragspotenzial in vollen Korn- und Ölerträgen umsetzen können. Aber jedes Jahr bringt andere „Stresssituationen“ und herausfordernde Witterungsperioden für
Bereits mit der Aussaat wird das Fundament für hohe Erträge gelegt. Sowohl Witterung als auch der Betriebsablauf geben häufig den Zeitraum zur Rapsaussaat vor. Betriebe, die eine frühe Rapsaussaat anstreben, sollten eine Sorte mit nicht zu schneller Stängelstreckung im Herbst wählen. Hierdurch wird die Knospendifferenzierung verkürzt, die als sehr ertragsrelevant gilt. SMARAGD und VESPA sind Sorten mit guter Gesundheit und geringer Stängelneigung im Herbst.
Betriebsindividuell oder witterungsbedingt wurde Raps in den vergangenen Jahren vielerorts spät (bis Mitte September) gedrillt. Bei einer späten Aussaat sollte auf eine sichere Bestandesetablierung vor dem Winter geachtet werden. Sorten mit schneller und wüchsiger Jugendentwicklung sind hier von Vorteil. Vor allem die Sorten SCOTCH und LUDGER zeichnen sich durch eine schnelle Jungendentwicklung aus und sind dementsprechend besonders gut für Spätsaaten geeignet. Mehrjährige DSV interne Saatzeitenversuche zeigen, dass Spätsaaten mit den richtigen, flexiblen Sorten keine großen Nachteile im
Ertrag zeigen, wenn die Wachstumsbedingungen günstig sind (warme und milde Witterung, genügend Stickstoff und geringes Schadinsektenaufkommen). Die nötige Flexibilität für mittlere aber auch für spätere Aussaaten bieten die RAPOOL-Sorten PiCARD, DAKTARI und FAMULUS.
Standort, Region und Aussaattermin beeinflussen die Wahl der Gesundheitsausstattung der Sorte. Bei früheren Aussaaten sowie in maritimen Anbaulagen sollten Sorten mit einem besserem Gesundheitsprofil gewählt werden. Die meisten Rapskrankheiten werden in der Regel über die Temperatursumme gesteuert. Ein warmer, milder Herbst und Winter und auch milde Anbaulagen können Infektionen mit Verticillium, Phoma und auch Kohlhernie begünstigen. Sorten mit guter Gesundheit wie PiCARD, VESPA und die neue Sorte FAMULUS besitzen einen hervorragenden Widerstand gegenüber pilzlichen Schaderregern. Bei kohlherniebefallenen oder -gefährdeten Flächen sollte auf kohlhernieresistente Sorten wie CROMAT
oder CROCODILE zurückgegriffen werden. Beide Sorten zählen zu den leistungsfähigsten kohlhernieresistenten Sorten im deutschen Markt.