von Dr. Ludger Laurenz, LWK Nordrhein-Westfalen
Organische Dünger sind eine preiswerte Nährstoffquelle zur Rapsdüngung. Die geplanten Veränderungen bei der Düngeverordnung werden Einfluss auf die Düngungspraxis zu Raps haben. Durch die Verpflichtung zur Bemessung der N-Gaben nach N-Sollwert und Vorgabe einer Mindestwirksamkeit für organische Düngemittel besteht in Zukunft die Gefahr, dass nach verlustreicher organischer Düngung nicht mehr genug mineralischer N gedüngt werden kann, um N-Mangel auszugleichen. Deshalb muss in Zukunft größter Wert auf den möglichst effizienten Einsatz von Gülle und Gärresten gelegt werden. Die Möglichkeiten zur Herbstdüngung, insbesondere zur Stroh-Ausgleichsdüngung werden mit der 30/60iger Regelung stark eingeschränkt, maximal 60 kg/ha N-Gesamt, davon maximal 30 kg/ha N über Ammonium. Dadurch wird sich in Zukunft die Gefahr von zu hohen N-Gaben im Herbst mit überwachsenen Beständen stark reduzieren. In vielen Betrieben mit Gülle oder Gärrest muss neuer Lagerraum geschaffen werden. Wegen der Lagerraumproblematik werden Gülle und Gärrest produzierende Betriebe in Zukunft verstärkt in der Nachbarschaft nach neuen Ausbringungsmöglichkeiten suchen, in Betrieben, die bisher noch keine organische Düngemittel eingesetzt haben.
Fazit: Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn ein Teil der Düngung in organischer Form erfolgt, weil die Bodenfruchtbarkeit durch die Humuszufuhr und Anreicherung des Bodens mit organischem Stickstoff und einem Spurennährstoffcocktail ansteigt. Organische Düngemittel bieten die Chance, den Düngebedarf von Raps mit einer Reihe von Nährstoffen preiswert abzudecken. Der geplante gesetzliche Rahmen der Düngeverordnung mit der starken Begrenzung der Herbstdüngung wird dafür sorgen, das mehr Gülle oder Gärrest zum optimalen Termin im Frühjahr ausgebracht wird und dadurch die Düngeeffizenz steigt, die Umweltbelastungen sinken.