Aktuelle Marktentwicklung im Raps 31.August 2023

ISTA Mielke GmbH – Weltmarktforschungsinstitut, 21077 Hamburg, Langenberg 25,  Tel: 040 761050-10  david.mielke@oilworld.de Internet: https://www.oilworld.biz/

 

Die europäischen Rapspreise dürften im mittleren Bereich unter Druck bleiben, wobei die Auswirkungen der drohenden Produktionsrückgänge in Kanada in Australien durch die diesjährige Rekordernte bei ukrainischem Raps ausgeglichen werden. Die divergierenden Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage haben die relativen Rapspreise in den letzten Monaten deutlich verändert. Dem drohenden Produktionsausfall in Kanada sowie der steigenden US-Nachfrage nach Ölen und Fetten zur Erreichung ehrgeiziger Biokraftstoffziele – die die Verarbeitung anstelle von kanadischen Rapsexporten begünstigen wird – stehen derzeit ein weiter steigendes EU-Rapsangebot im Jahr 2023/24 gegenüber.

Für die diesjährigen Ernten in Kanada und Australien gibt es derzeit noch eine große Spanne an Schätzungen, wobei die Auswirkungen von teilweise erheblicher Trockenheit auf den durchschnittlichen Ertrag zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer zu quantifizieren sind. OIL WORLD schätzt die weltweite Produktion von Raps in 2023/24 auf 74,7 Mio. t, was einem Rückgang von 3,9 Mio. t gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies wird jedoch durch deutlich gestiegene Bestände von geschätzten 15,3 Mio. t (plus 5,3 Mio. t) zu Beginn der Saison mehr als ausgeglichen, wodurch das weltweite Angebot auf 90 Mio. t im Jahr 2023/24 ansteigen wird.

Veränderung des Rapsangebotes auf dem Weltmarkt
 Veränderung des Rapsangebotes auf dem Weltmarkt
Die diesjährige Rapsernte in der EU fällt mit 19,6 Mio. t geringer aus als ursprünglich erwartet, liegt damit allerdings immer noch um ca. 0,33 Mio. t über dem Vorjahresniveau. In den wichtigsten Erzeugerregionen steht die Ernte nun kurz vor dem Abschluss. Reduzierungen für Frankreich, Deutschland, das Baltikum und Schweden wurden nur teilweise durch besser als erwartete Erträge in Rumänien ausgeglichen. Es gibt jedoch immer noch eine große Bandbreite an Schätzungen, sowohl was die Fläche als auch den durchschnittlichen Ertrag in Rumänien betrifft.

Steigende Importe und geringer als ursprünglich erwartete Verarbeitung im Januar/Juni 2023, eine direkte Folge der Krise im EU-Biodieselsektor, führten zu einem deutlichen Anstieg der EU-Lagerbestände von geschätzten 1,8 Mio. t (gegenüber 1,0 Mio. t ein Jahr zuvor) am Ende der Saison 2022/23. Damit dürfte das heimische Rapsangebot zu Beginn von 2023/24 auf ein Mehrjahreshoch von 21,4 Mio. t steigen, was einem Anstieg von 1,1 Mio. t gegenüber dem Vorjahr und mehr als 4,0 Mio. t gegenüber Juli/Juni 2019/20 entspricht.

Die Rapsexporte fielen in den ersten 8 Wochen der Saison 2023/24 deutlich geringer aus als zunächst erwartet. Der größte Teil des Rückgangs wurde bei Lieferungen nach Großbritannien registriert. Im Gegensatz dazu stiegen die EU-Rapsexporte (aus Rumänien) nach Kanada in dieser Saison bisher auf 42 Thd t an, was auf den ungewöhnlich attraktiven EU-Preis gegenüber kanadischem Raps zurückzuführen ist.

Verbesserte Biodiesel Margen stützten die europäischen Rapsölpreise in der zweiten Augusthälfte. Die Preise in Rotterdam notierten in den drei Tagen bis zum 28. August bei 1050-1060 US-Dollar, was den Aufschlag gegenüber Sonnenblumenöl und Palmöl (beide cif Rotterdam) auf 114 US-Dollar erhöhte. Dies folgt auf ungewöhnlich hohe Rabatte von 20-50 US-Dollar im April und Mai, als die Krise im Biodieselsektor zu einem vorübergehenden Überangebot an Rapsöl in Nordwesteuropa führte. Verbesserte Margen haben die europäische Rapsverarbeitung in jüngster Zeit wiederbelebt. Vorläufige Daten, die von FEDIOL (immer noch inkl. Großbritannien) veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass die Mühlen in der EU im Juli im Vergleich zum Vorjahr mehr als 30 % mehr Raps verarbeitet haben.

 

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