Selbst bei starkem Befall mit dem Kohlschotenrüssler will ein Insektizideinsatz gegen Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücke gut überlegt sein: Die Situation für die Praxis ist prekär. Die einzig zugelassenen Pyrethroide wirken schlecht: Der Kohlschotenrüssler ist durch langjährigen Pyrethroid-Einsatz resistent geworden. Die Kontaktwirkung gegen die Kohlschotenmücke ist begrenzt. Die filigrane Mücke ist nur in windstillen, sonnigen Stunden unterwegs; bestenfalls trifft man nur eine von mehreren Zuflugwellen. In dieser Woche – bis Freitag – sind die Zuflugbedingungen fast deutschlandweit optimal. Gegen die Mückenlarven, die im Inneren der Schoten an den Wänden saugen, wirken die Mittel nicht. Und: Pyrethroide schaden den Nützlingen. Wenn, dann bei erhöhtem Befallsrisiko für die Kohlschotenmücke möglichst das Produkt Mavrik Vita/Evure einsetzen (max. 1x im Frühjahr). Der Wirkstoff gilt als etwas weniger schädlich für einige Schlupfwespenarten. Anwendung am Rand und abends/nachts mit Bienenschutzauflage „B4“ (auch bei Tankmischungen mit Fungiziden). Oder: Nichts machen und die Nützlinge für sich arbeiten lassen…
Dies ist für 2025 der letzte Pflanzenbauhinweis zu Frühjahrsschädlingen im Raps.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster