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Junge grüne Pflanzen wachsen aus einem erdigen Boden mit verstreuten Strohhalmen. (automatisch generiert durch KI)

Aktuelle Schädlingsprognose (KW 38 - 2025)

Die Rapsentwicklung geht stark auseinander. Neben Raps, der sich zügig und gleichmäßig entwickelt und bis zu 6 Blätter hat, sieht man ungleichmäßige und lückige Bestände, die durch Trockenheit oder Verschlämmung/Verkrustung in Wellen aufgelaufen sind oder noch auflaufen.  

 

Rapserdfloh und Schwarzer Kohltriebrüssler

 

Junge grüne Pflanzen wachsen aus einem erdigen Boden mit verstreuten Strohhalmen. (automatisch generiert durch KI)
 Verzettelt aufgelaufener Mulchsaat-Raps
Blattfraß Erdfloh

Noch kleinen Raps engmaschig auf den typischen Lochfraß des Erdflohs kontrollieren. Besonders gefährdet sind jetzt noch Spätsaaten, nicht wüchsige Bestände oder verzettelt aufgelaufene Rapse mit vielen kleinen Pflanzen. Auch wenn bei sehr starkem Blattfraß schon behandelt werden musste: Raps im Blick behalten, bis er aus dem empfindlichen Stadium herausgewachsen ist (auch solchen mit insektizider Beize). Die Dauerwirkung des Pyrethroids ist nicht länger als 1-3 Tage und erfasst danach neu zufliegende Erdflöhe nicht.

 

Gelbschale Erdfloh

Nach einigen kühlen und windigen Tagen, v.a. in der Nordhälfte Deutschlands, setzt sich nach Wochenmitte Hochdruckeinfluss durch, und es wird wieder wärmer. Die nächste Zuflugwelle des Käfers wird erwartet. Erdflöhe in den Schalen zählen!

 

Strategie Erdfloh

Spielt der Blattfraß keine Rolle, sollte nicht vorschnell gegen den Erdfloh behandelt werden, selbst wenn schon viele Käfer in den Gelbschalen gefangen wurden: Man übt Selektionsdruck bei der Pyrethroid-Resistenz aus. Bei angekündigten Spätsommertemperaturen zum Ende der Woche wird keine ausreichende Dauerwirkung erzielt, und die Zuflugphase des Erdflohs ist noch nicht zu Ende. Erdflöhe, die schon bis zum ersten Septemberwochenende zugewandert sind, legen bereits Eier. Sind diese erstmal im Boden, ist ein potenzieller Schaden durch die später daraus schlüpfenden Larven gesetzt. In einer solchen Situation spricht einiges dafür, die Insektizidbehandlung zu schieben, bis die meisten Erdflöhe zugeflogen sind und der Larvenschlupf läuft.

 

Für den späten Einsatz zum Larvenschlupf wurden wieder Notfallzulassungen mit dem teilsystemischen Wirkstoff Cyantraniliprole erteilt (bis 11. Dez.): Minecto Gold mit 187,5 g/ha (75 g Wirkstoff/ha) und Exirel mit 0,4 l/ha (40 g Wirkstoff/ha). Bei starkem Erdfloh-Befall und wenn bereits früh ein Pyrethroid eingesetzt werden musste, kann auf diese Produkte zurückgegriffen werden: Maximal eine Anwendung mit dem Wirkstoff ist erlaubt, entweder Exirel oder Minecto Gold (eine Beizanwendung mit Lumiposa zählt nicht mit). Beide Mittel sind bienengefährlich (B1-Auflage). Eine Maßnahme mit Minecto Gold kostet pro Hektar etwa 10 Mal so viel wie mit Karate Zeon.

 

Kommt in der Region der Schwarze Kohltriebrüssler bekämpfungswürdig vor (z.B. Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW), sollte die Behandlung des Rapserdflohs bis zum Zuflug dieses Rüsslers hinauszögert werden. Gegen den Schwarzem Kohltriebrüssler muss ein Pyrethroid eingesetzt werden – innerhalb weniger Tage nach dem Zuflug, um die Eiablage zu verhindern. Die Larven sind – wie im Frühjahr beim Gefleckten Kohltriebrüssler und beim Großen Rapsstängelrüssler – nicht mehr bekämpfbar. Bestenfalls werden Käfer und erste Larven des Erdflohs miterfasst. Zur Sicherheit sollte im Spätherbst auf Larvenbefall nachkontrolliert werden. Aktuell ist es für den Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers noch zu früh.

 Rapserdfloh - Neuzuflug Bedingungen 16.09.2025

Wachstumsregler und Phoma-Blattflecken

In gleichmäßig entwickelten und wüchsigen Beständen mit 4 oder mehr Laubblättern ist über die erste Wuchsregulierung zu entscheiden, sofern noch nicht geschehen. Nicht behandeln bei vorhergesagten hochsommerlichen Temperaturen zum Ende der Woche. Stagniert der Raps im Wuchs, sollte noch gewartet werden. Auch bei den sehr ungleichmäßig aufgelaufenen Beständen warten, bis sich die kleinen Pflanzen weiterentwickelt haben. Stehen die großen Pflanzen weit auseinander, ist die Gefahr der Stängelbildung gering. Die Wirkung gegen Phoma-Blattflecken steht aktuell noch nicht im Fokus. Mit erstem Phoma-Befall ist von den Niederschlägen der letzten Wochen her bislang am ehesten im südwestlichen Teil von Deutschland zu rechnen. Viele der Sorten im Anbau sind gering anfällig für Phoma.

 

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster

 

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