Rapserdfloh und Schwarzer Kohltriebrüssler
Bei Vorkommen des Schwarzen Kohltriebrüsslers in der Region: Seit Ende September fliegt der „Herbst-Rüssler“ zu. Zeitpunkt und Anzahl sind regional und schlagweise sehr unterschiedlich. Kam es seit letzter Woche erstmals zu kritischem Zuflug (5-10 Käfer/Gelbschale), muss – sofern noch nicht erfolgt – umgehend ein Pyrethroid eingesetzt werden, um die Eiablage zu verhindern.
Die Behandlung wirkt auch auf Larven und Käfer des Rapserdflohs. Der Larvenschlupf des Erdflohs läuft.
Überall ist es ratsam, ab Ende Oktober den Raps auf Befall mit Erdflohlarven zu kontrollieren und zu entscheiden, ob (nach-)behandelt werden muss. Handlungsbedarf besteht, wenn 3 (schwacher Raps) bzw. 5 (wüchsiger Raps) Stiele pro Pflanze Larven-Symptome aufweisen. Bei Resistenz oder vorherigem Einsatz von Pyrethroiden bieten Minecto Gold und Exirel wirksame, aber teure und nicht mehr überall verfügbare „Notfall-Alternativen“ mit dem teilsystemischen Wirkstoff Cyantraniliprole.
Woran erkennt man Befall mit Rapserdflohlarven? Braune Stellen, Pusteln und Bohrlöcher an den Innenseiten der Blattstiele. Schneidet oder bricht man die Stiele an diesen Stellen auf, kann man die weißlichen Larven des Rapserdflohs finden (typisch sind der dunkle Kopf und das dunkle Ende des Hinterleibs).
Wachstumsregler und Phoma-Blattflecken
Meistens wird kein kritischer Phoma-Befall beobachtet. In Niedersachsen, Nordhessen und allen Regionen nördlich und östlich davon ist das Risiko für Blattbefall vom Wetter weiterhin gering bis mittel.
In NRW und in der Südhälfte Deutschlands sollte dagegen sehr aufmerksam auf Phoma geachtet werden. Blattflecken, die jetzt sichtbar werden, stammen von Infektionen bei ergiebigen Niederschlägen vor etwa 10 Tagen.
Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster
Rapooli der Rapsprofi