Bestände kontrollieren - Schäden vorbeugen.
Feuchte Bedingungen während und nach der Rapsblüte haben für gute Vermehrungsbedingungen der Schnecken gesorgt. Während Ackerschnecken auf dem ganzen Schlag „zuhause“ sein können, beschränken sich die Wegschnecken in der Regel auf die Ackerränder. Bei den Ackerschnecken können Graue (Bild 1) und Genetzte Ackerschnecke (Bild 2) unterschieden werden, die jedoch beide erhebliche Schäden anrichten können. Unter trockenen Bedingungen wird ihre Fraßaktivität an der Bodenoberfläche sowie die Vermehrung zunächst gebremst, die Tiere wandern in tiefere Bodenschichten ab. Hierzu nutzen die Ackerschnecken Spalten (z.B. Schrumpfungsrisse) und Regenwurmgänge.Diese Ackerschnecken kommen bei ausreichender Bodenfeuchte oder Tau zum Fressen und zur Eiablage wieder an die Bodenoberfläche. Sie können den ganzen Schlag „verseuchen“, insbesondere Kuppen und klutige Stellen sollten sorgfältig kontrolliert und bei Verdacht sofort abgestreut werden.
Abgefressene Keimblätter, unregelmäßig durchlöcherte Laubblätter und angefressene Blattränder, wobei größere Blattadern unversehrt bleiben, sowie glänzende Schleimspuren auf Pflanzen und Boden sind Hinweise auf Schnecken.Die größeren Wegschnecken (Bild 3, Spanische Wegschnecke) haben hingegen an Weg- und Feldrändern die Trockenzeit verbracht und wandern von dort aus auf die Flächen. Gegen Wegschnecken sind daher eine oder mehrere Randbehandlungen angeraten.
Feststellung des Schneckenbesatzes
Bekämpfung
Zur chemischen Bekämpfung mit Schneckenkorn stehen 2014 Produkte aus 3 verschiedenen Wirkstoffgruppen zur Verfügung:
Metaldehyd - Schneckenkorn
Produkte auf Metaldehydbasis führen bei der Schnecke zu irreparablen Schädigungen der Schleimzellen, die Schnecke trocknet aus (Bild 6). Bei hoher Feuchte und geringer Köderdichte (= geringe Aufnahme) können große Schnecken aber manchmal überleben. Metaldehyd-Produkte haben keine Gewässer-Abstandsauflagen und sind nützlingsschonend gegenüber Laufkäfern und Regenwürmern.
Methiocarb - Schneckenkorn
Fe-III-Phosphat (Sluxx)
Das nassgepresste Schneckenkorn Sluxx basiert auf dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat und sorgt bei den Schnecken nach der Aufnahme für einen sofortigen Fraßstopp, der letztlich zum Absterben führt. Sluxx ist besonders nützlingsschonend.
Achten Sie beim Einsatz auf eine ausreichende Köderdichte, Regenstabilität und ein gleichmäßiges Streubild. Eine Mischung von Dünger und Schneckenkorn sollte unterlassen werden, da durch die unterschiedlichen spezifischen Gewichte eine Entmischung im Streuer stattfindet. Kontrollieren Sie auch Ihre alten Rapsschläge sorgfältig. Stellen Sie dort Schneckenbefall fest, so können Sie mit einer mechanischen Ausfallrapsbeseitigung gleichzeitig auch den Schneckenbesatz drücken – mit Glyphosat geht das nicht. Damit auch die nachfolgende Kultur von der guten Raps–Vorfruchtwirkung profitieren kann.
Zu unseren aktuellen Empfehlungen gelangen Sie hier.
23.07.2014 von Dipl.-Ing. agr. Rainer Kahl, RAPOOL-RING GmbH