Aktuelle Schädlingsprognose (KW 14 - 2024)

Seit Mitte letzter Woche gab es verbreitet günstige Witterungsbedingungen für Neuzuflug. Im Osten Deutschlands war es in den vergangenen Tagen wärmer; bei um die 20 Grad waren dort optimale Zuflugbedingungen für den Glanzkäfer gegeben. Bis einschließlich Donnerstag dieser Woche bleibt es in den meisten Regionen zu kühl und zu windig für Neuzuflug. Sitzen die Käfer aber bereits in der Knospe, werden sie sich auch von etwas kühleren Temperaturen nicht am Pollenfressen hindern lassen. Freitag wird es wieder wärmer, und am Wochenende werden verbreitet über 20 Grad erreicht: Ideale Bedingungen für Starkzuflug des Glanzkäfers. Auch der Kohlschotenrüssler wird sich dann verstärkt in den Raps aufmachen.

Wer zum Ende der Karwoche mit einem Insektizid behandelt hat: Die Dauerwirkung dieser Maßnahme wird nicht ausreichen, um die nächste Zuflugwelle am kommenden Wochenende zu erfassen. Bereits jetzt weite Bestände (z.T. mit Vorblühern) werden die Blüte erreichen. Die Schadtätigkeit des Glanzkäfers lässt dann nach.

Wer jetzt kritischen Befall (>10 Käfer/Haupttrieb, bei geschwächten Beständen >5 Käfer/Haupttrieb) feststellt: Die Dauerwirkung von Behandlungen in dieser Woche (sofern Befahrbarkeit besteht oder es Schauer und Wind zulassen) wird mit Blick auf die vorhergesagten frühsommerlichen Temperaturen am Wochenende nur 3-4 Tage anhalten.

In einigen Regionen gab es seit letzter Woche eine weitere Stängelrüssler-Welle (z.B. im kühleren Norden, in höheren Lagen oder lokal in Sachsen und Thüringen) oder erstmals stärkeren Zuflug (z.B. an der Westküste Schleswig-Holsteins). Wurde die Bekämpfungsschwelle in den Gelbschalen überschritten und noch nicht behandelt: Mit intensiver Eiablage – beim Großen Rapsstängelrüssler und beim Gefleckten Kohltriebrüssler – ist mit den wieder ansteigenden Temperaturen am Wochenende zu rechnen. Bei der Mittelwahl den Glanzkäfer beachten.

 Rapsglanzkäfer Neuzuflug-Bedingungen

Text: Julia-Sophie von Richthofen & Thomas Volk, proPlant GmbH, Münster