Rapswissen: Fachkompetenz für Ihren Erfolg - RAPOOL

Raps (lat. Brassica napus) ist eine landwirtschaftlich genutzte Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Raps ist wahrscheinlich durch eine spontane natürliche Kreuzung von Wildkohl und Rübsen vor einigen Tausend Jahren im Mittelmeerraum entstanden. Seit dem Mittelalter werden Rapssamen gezielt zur Ölgewinnung genutzt. Heutige Rapssamen aus landwirtschaftlichem Anbau enthalten über 40% Öl, welches durch Auspressen der erntereifen Samen gewonnen werden kann. Früher eher als Lampenöl verwendet, hat heutiges Rapsöl ernährungsphysiologisch eine besonders hochwertige Fettsäuren-Zusammensetzung und findet Verwendung in vielen Lebensmitteln wie beispielsweise Margarine und Mayonnaise oder auch in Salatdressings.

Auch als nachwachsender Rohstoff für Kraftstoffe oder Schmiermittel wird Rapsöl eingesetzt. Die Reststoffe bei der Ölgewinnung dienen zusätzliches als hochwertiges Eiweißfuttermittel z.B. in der Milchviehfütterung. Mittlerweile wird Raps in allen Klimaregionen der Welt angebaut. In Europa zählen Deutschland und Frankreich zu den bedeutendsten Anbauländern mit jeweils über 1 Mio. Hektar Anbaufläche.

 

Raps im landwirtschaftlichen Anbau

Ackerbaulich gesehen ist Raps eine anspruchsvolle Kultur mit hohem Potential. Die umfangreichen Vorteile, die der Raps mit sich bringt gleichen eventuellen Mehraufwand gegenüber anderen Ackerkulturen aus. Ein maximal 4-jähriger Anbau reduziert die Gefahr von Fruchtfolgekrankheiten und der Raps kann sein hohes Potential ausschöpfen.

Anbau - Anbauleitfaden Die Bedeutung Der Fruchtfolge (rapool.de)

In der Fruchtfolge erweist sich Raps als vielseitiges Talent. Die kräftige Pfahlwurzel wurzelt in tiefe Bodenschichten hinein und lockert den Boden nachhaltig. So kann er auch in trockenen Jahren tiefliegende Wasserreserven erreichen und gute Erträge liefern. Zusätzlich steht Raps von der Aussaat bis zur Ernte ca. elf Monate auf der Ackerfläche und schon während der Vegetation fällt verhältnismäßig viel organische Masse, in Form von abgestorbenen Blüten und Blättern an. Auf diese Weise kann sich die Ackerfläche schon während der Vegetation erholen und das Bodenleben wird das ganze Jahr über angeregt.

 

 

 

Geschichte

 

Anbau

 

Zuchtgarten Raps

 Zuchtgarten Raps

 

Rapsöl, das Anfang des 20. Jahrhunderts eine geringe Bedeutung hatte, wurde hauptsächlich als Brennstoff für Öllampen verwendet, da es einen bitteren Geschmack hatte. Während der beiden Weltkriege wurde es nur in Notzeiten als Nahrungsmittel eingesetzt. Nach dem Jahr 1945 wurde fast die gesamte Rapsölproduktion für technische Zwecke verwendet. Dies änderte sich erst im Jahr 1974 mit der Einführung von erucasäurefreien Rapssorten. In Zusammenarbeit mit der Forschung und der Industrie wurde es möglich, Rapssorten zu züchten, die keine unerwünschte Erucasäure enthalten.

Unternehmen - Ueber Rapool Hybridzuechtung Was Sind Restaurierte Msl Hybriden

 

Die zweite Qualitätsverbesserung des Rapsöls erfolgte durch die Verringerung des Glucosinolatgehalts im Rapsschrot. Dadurch wurde der Raps zu einer äußerst wertvollen Kulturpflanze.

 

 Abstammung der Rapspflanze

 

Ab 1986 sind sog. 00-Sorten mit niedrigem Glucosinolatgehalt im Anbau, deren Schrot ein wichtiger Proteinträger im Tierfutter ist. Raps ist in Deutschland mit einer Anbaufläche von 1,1 Mio. ha (2022) die wichtigste Ölpflanze und weltweit nach Sojabohnen und Baumwolle die drittwichtigste Öl- und Proteinpflanze. 

Ursprünglich auf hochwertige Speiseölqualität gezüchtet, erfüllt das Rapsöl ebenso verschiedenste technische Anforderungen als “Nachwachsender Rohstoff” mit einer vorzüglichen Klima- und Energiebilanz.

 

https://www.rapool.de/unternehmen/ueber-rapool/zuechtung/moderne-rapszuechtung--sorte-und-deren-leistung-im-vordergrund/

Zuchtgarten Raps


Die Rapszüchtung in Deutschland und Europa kombiniert klassische und moderne Verfahren. Biotechnologische Methoden wie die Verwendung von Mikrosporen und Doppelhaploiden verkürzen den Züchtungsprozess erheblich, indem sie viele Arbeitsschritte ins Labor und Gewächshaus verlagern. Dadurch können mehrere Generationen pro Jahr gezüchtet werden, was die Entwicklung neuer Sorten beschleunigt. Marktanforderungen verändern sich schnell, daher müssen Sorten immer schneller angepasst werden. Moderne Technologien ermöglichen eine genauere Vorhersage der Kreuzungsergebnisse, was teure Feldversuche reduziert. Dennoch ist die Selektion im Freiland weiterhin unverzichtbar, um die Praxistauglichkeit der Sorten zu überprüfen.

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 Zuchtfortschritt im Raps

Die Rapszüchtung der Rapool-Gesellschafter zielt auf Ertrag, Qualität und Resistenz ab. Durch erfolgreiche Ertrags- und Qualitätszüchtung konnte der Kornertrag jährlich um 0,44 dt/ha seit 1985 gesteigert werden. Die N-Effizienz und der Ölgehalt der Sorten wurden ebenfalls verbessert. Die Umstellung auf Qualitätsölraps ermöglichte eine vielseitigere Verwertung. Die Rapool-Züchter konzentrieren sich auf die Entwicklung von Hybridsorten, die im Rapsanbau eine höhere Ertragssicherheit bieten als Liniensorten. Zukünftige Entwicklungen werden sich auf starke, leistungsverbesserte Hybridsorten mit hohen Kornerträgen und Ölgehalten konzentrieren. Die Züchtung wird dazu beitragen, den weltweit steigenden Bedarf an Rapsölen und -schroten zu decken und das Sortenmaterial kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Unternehmen - Ueber Rapool Zuechtung Winterrapszuechtung Bei Rapool

 

Anbauleitfaden

 

BBCH-Stadien

 

Die Wachstumsstadien von Raps werden in verschiedenen BBCH-Stadien abgebildet. Sie geben Auskunft über das Entwicklungsstadium der Pflanze. Im Raps werden die BBCH-Stadien von 0 – 100 gemessen. Dabei ist das Stadium 0 die Keimung des Samens. Bei BBCH 10 sind die Keimblätter voll entfaltet, fortlaufend bis BBCH 20 werden weitere Laubblätter gebildet.

Ab BBCH 50 werden die Blütenanlagen, also der Hauptspross entwickelt. Vollblüte ist dann in BBCH 65 erreicht, in der ca. 50% der Blüten am Haupttrieb bereits geöffnet sind und die ersten Blütenblätter bereits abfallen. BBCH 69 läutet das Ende der Blüte und den Beginn der Fruchtentwicklung ein. Aus den Blüten entstehen die Schoten, in den die Rapskörner reifen. In den 70er BBCH-Stadien entwickeln sich die Schoten nach und nach zur Sortenspezifischen Größe. Im Anschluss, ab BBCH 80 beginnt der Reifungsprozess. Mit BBCH 99 kann die Ernte eingeläutet werden - die Pflanze ist durchgereift, die Körner sind reif, der Mähdrescher kann kommen.

 

 

Herbst

 

Bodenansprüche und Bodenbearbeitung

 

Die Bodenbearbeitung lässt sich in zwei Kategorien teilen. Bodenbearbeitung - Rapool-Ring GmbH

  1. Bodenbearbeitung vor Raps
  2. Bodenbearbeitung nach Raps

Werden die verschiedenen Verfahren betrachtet, um ein geeignetes Saatbett für den Raps zu schaffen, muss die Frage gestellt werden: Plug – ja oder nein? Pfluglos oder mit Pflug? - Rapool-Ring GmbH

Hierbei ist besonders die verfügbare Zeit ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Wenn sich gegen den Einsatz eines Pflugs entschieden wird, gilt es bereits frühzeitig den Acker darauf vorzubereiten. Die Einbettung des Winterraps in eine vorteilhafte Fruchtfolge ist nur ein kleiner Aspekt, der Beachtung finden sollte. Konservierende Bodenbearbeitung: Fahrplan - Rapool-Ring GmbH

Die Ackerhygiene ist ein wichtiger Punkt, der besonders nach der Rapsernte beeinflusst werden kann. Durch die richtige Bodenbearbeitung können Krankheiten und Schädlinge reduziert werden und somit das Potenzial des Rapses voll ausgeschöpft. Ackerhygiene: Schädlingen und Krankheiten vorbeugen - Rapool-Ring GmbH

Die korrekte Bearbeitung der Rapsstoppel, der effektive Weg Ausfallraps zu bekämpfen und Durchwuchsraps zu vermeiden können hierbei einen großen Einfluss haben. Stoppelbearbeitung nach Raps mit vielfältigen Zielen - Rapool-Ring GmbH

Mulch

Der Raps, sowie alle Kulturen einer Fruchtfolge profitieren von einer, an die Bedingungen angepassten Bodenbearbeitung. Eine gut durchdachte Strategie ermöglicht die bestmögliche Entwicklung der Kulturpflanze und kann bei Raps, besonders bei Spätsaaten einen entscheidenden Unterschied erzielen. Spätsaaten im Raps - Was ist zu beachten? - Rapool-Ring GmbH

 

Raps ist für nahezu alle Böden geeignet, auf besseren Böden können jedoch höhere Erträge erwirtschaftet werden. Auf eine tiefgründige Bodenbearbeitung kann zu Winterraps nicht verzichtet werden. Es ist ein pH-Wert von mindestens 6 anzustreben.

 

Fruchtfolge

 

Sehr gut geeignet als Vorfrucht ist Wintergerste, da genügend Zeit für Strohrotte und Bodenbearbeitung bleibt. Weizen ist aber zunehmend Vorfrucht zu Winterraps. Raps sollte nur alle (3 bis) 4 Jahre angebaut werden, da sonst Fruchtfolgekrankheiten auftreten bzw. sich verstärken. Zwischenfrüchte wie Senf, Ölrettich und Rübsen zählen auch zu den Kruziferen und können ebenfalls zu einer Verstärkung von Fruchtfolgekrankheiten im Winterraps beitragen. Aus diesem Grund sollte in einer Rapsfruchtfolge auf kruzifere Zwischenfrüchte verzichtet werden. 

Anbau - Anbauleitfaden Die Bedeutung Der Fruchtfolge (rapool.de)

Aussaat
 

Die Rapsaussaat beginnt bereits mit der Ernte der Vorfrucht (meistens Getreide). Eine gleichmäßige Strohverteilung und möglichst kurzes Stroh, sind besonders wichtig, denn eine dicke Strohmatte auf der Fläche stellt eine Wasser- und Stickstoffbremse da. Durch das weite C: N- Verhältnis von Stroh wird dem Boden für die Strohrotte viel Wasser und Stickstoff entzogen, welches der Raps zum Wachstum benötigt. Wenn die Möglichkeit besteht, das Stroh von der Fläche abzufahren, sollte diese wahrgenommen werden. Expertengespräch Raps - Schwarzes Gold mit Perspektive - Rapool-Ring GmbH Es ist jedoch wichtig, die abgefahrene Organik im Laufe der Fruchtfolge in anderer Form wieder auf den Acker zu bringen.

Je nach Witterungs- und Bodenverhältnissen im August sollten verschiedene Verfahren angewendet werden, um das Saatbeet für den Raps zu bereiten. Optimale Bodenbearbeitung zur Rapsaussaat - Rapool-Ring GmbH Der Raps ist eine anspruchsvolle Kultur, die ein feinkrümeliges und gut rückverfestigtes Saatbett benötigt. Die feinen Körner sind anfällig in Bezug auf Verschlämmungen sowie eine zu tiefe Ablage.

In Bezug darauf, spielt auch die korrekte Einstellung der Drillmaschine eine bedeutende Rolle. Hierbei ist vor allem das Tausendkorngewicht (TKG) und die Menge der Körner je Einheit zu beachten. Die gleichmäßige Verteilung der Pflanzen trägt zu einer geringeren Nährstoff- und Wasserkonkurrenz der Einzelpflanzen bei und unterstützt damit die optimale Pflanzenentwicklung. Exakte Einstellung der Drillmaschine - Rapool-Ring GmbH

Generell sollte eine möglichst gelichmäßige Verteilung bei einer Aussaattiefe von 2-3 cm angestrebt werden, welche einige Vorteile mit sich bringt:

  • Homogene Bestandesentwicklung
  • Verhinderung von frühem Lager durch einheitliche Stängeldicken
  • Vitalere Bestand mit besserer Toleranz gegenüber Krankheitsbefall

 

Zusätzlich haben schwierige Witterungsbedingungen, wie zum Beispiel die Trockenheit im Sommer 2022, einen Einfluss auf den Rapsanbau. Extreme Trockenheit ist besonders zur Rapsaussaat ungünstig, da die Bereitung des Saatbettes erschwert wird und auch die Keimung des Rapssamens durch Hitze und zu wenig Keimwasser gefährdet ist. Rapsaussaat – Was tun bei anhaltender Trockenheit? - Rapool-Ring GmbH

Rapssaussaat

Die Mulchsaat hat sich als ein Standardverfahren im Rapsanbau etabliert. Grundsätzlich sind alle Hybridsorten gut geeignet. Eine Tiefenlockerung ist notwendig, eine zu nasse Bestellung ist zu vermeiden. Eine zusätzliche Beizung kann die fördert die Jugendentwicklung und kann das „kritische Stadium “ in der Auflaufphase reduzieren.

 

 

  • Frühsaat: ab dem 08. August kann mit 40 keimfähigen Körnern/m² gedrillt werden.
  • Normalsaat: 40 – 50 keimfähige Körner/m²
  • Spätsaat:  60 keimfähige Körner/m².

 

Berechnung der Aussaatmenge:

 keimf. Körner/qm x TKG / Keimfähigkeit

 = Aussaatmenge

 

Beispiel: 60 Körner/qm x 7,4 g / 97 % = 4,6 kg/ha

Alle notwendigen Angaben zur Keimfähigkeit können Sie dem Sackaufkleber entnehmen. Eine gute Hilfe zur Berechnung der Aussaatmenge bietet der RAPOOL-Aussaatrechner. Aussaatrechner - Rapool-Ring GmbH

 


Bei kleineren TKGs kann jedes zweite Säschar geschlossen werden und auf doppelten Getreideabstand gedrillt werden.

 

 

Herbstdüngung

 

Die Düngung dient der optimalen Ernährung und Entwicklung der Rapspflanzen. Mit einer an den Standort angepassten Düngung kann das Ertragspotential des Rapses bestmöglich ausgeschöpft werden und gleichzeitig die Umwelt geschont.

In der Landwirtschaft wird unteranderem zwischen Makro- und Mikronährstoffen unterschieden. Makronährstoff :: Pflanzenforschung.de Zu den relevanten Makronährstoffen im Rapsanbau gehören unteranderem Stickstoff, Kalium, Phosphor und Schwefel. Die Mikronährstoffe umfassen Bor, Mangan, Molybdän, Kupfer und Zink. Die Nährstoffe erfüllen unterschiedliche Aufgaben in der Pflanze und werden im Laufe der Vegetation in verschiedenem Umfang benötigt.  

Die Wichtigsten Mikronährstoffe für den Raps sind dabei Bor, Mangan, Molybdän, Kupfer und Zink. Eine Grundversorgung mit Mikronährsoffen sollte dabei im Herbst erfolgen. Dadurch ist eine sichere und stressresistente Herbstentwicklung möglich.

Energiespender - Kleine Nährstoffe mit großer Wirkung - Rapool-Ring GmbH

 

Die Versorgung mit Stickstoff ist einer der entscheidendsten Faktoren im Rapsanbau. Hier gilt es jedoch das richtige Maß zu finden, um die Pflanze bestmöglich zu versorgen und gleichzeitig keinen Überschuss zu produzieren. Hierzu wird in der Praxis die Ertragserwartungsschätzung angewandt. Sie dient dazu, aus den gegebenen Umständen den möglichen Ertrag zu schätzen, um daraufhin die Menge an Stickstoff zu bestimmen, die die Pflanze tatsächlich aufnehmen kann. Wieviel Stickstoff braucht der Raps? - Rapool-Ring GmbH

In der Züchtung wird seit Jahren auf die Stickstoffeffizienz selektiert und die Fortschritte spiegeln sich in den neuen Sorten wider. Besonders die steigenden Betriebsmittelkosten aber auch die politischen Regularien fordern die effizientere Stickstoffverwertung ein. Zuchtfortschritt bei der Stickstoffeffizienz - Rapool-Ring GmbH

Die heutigen Rapshybride haben eigentlich ein wesentlich höheres Ertragspotential als das, was durchschnittlich geerntet wird (3-5 Tonnen je Hektar). Wie viel des Ertragspotenzials genutzt werden kann hängt nämlich von verschiedensten Faktoren ab. Neben der Stickstoffversorgung spielen andere Makronährstoffe eine wichtige Rolle. Makronährstoffdüngung im Winterraps - Rapool-Ring GmbH

Schwefel ist ein essenzieller Bestandteil von vielen Aminosäuren und somit notwendig für alle wichtigen Stoffwechselprozesse. Zudem steht er in direkter Verbindung mit der Stickstoffdüngung. Das heißt, dass ein Schwefelmangel zu einer ineffizienten Nutzung von Stickstoff führen kann. Eine kombinierte Ausbringung (z.B. SSA oder ASS) zu Vegetationsbeginn ist somit sinnvoll.

Der Raps hat im Vergleich zu anderen Kulturen einen hohen Bedarf an Kalium. Kalium ist für zahlreiche Stoffwechselprozesse in der Pflanze zuständig, wird aber hauptsächlich in den vegetativen Pflanzenteilen und der Wurzel eingelagert. Daher bietet sich eine Fruchtfolgedüngung zu Raps an.

 Phosphor nimmt eine elementare Funktion in der Pflanze ein. Der Bedarf ist zu Vegetationsbeginn am höchsten und sollte möglichst früh Pflanzenverfügbar sein. Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist Magnesium. Magnesium ist ein zentraler Baustein des Chlorophylls und steuert den Energiehaushalt der Pflanze.

Makronährstoffdüngung im Winterraps - Rapool-Ring GmbH

 

Winterraps benötigt über die gesamte Wachstumsperiode ja nach Bodenart und Vorfrucht, bei einem angenommenen Ertrag von 40 dt/ha etwa 210 Kg Stickstoff pro Hektar. Die Düngegaben werden dafür üblicherweise auf bis zu drei Termine aufgeteilt.

Düngerstreuer im Rapsbestand

Düngebedarf über die gesamte Vegetation (Anhaltswerte je nach Gehaltsklasse der Böden)

Nährstoffe

Menge in kg/ha

N (Sollwert)

220 - 240

Sollwert - Nmin = N-Düngermenge

P2O5

45 - 90

K2O

150 - 250

MgO

30 - 60

S

ca. 40

Bor

ca. 0,2

MnSO4

ca. 1

Mo

ca. 0,1

 

Bei der Düngung im Herbst, sollte unbedingt der N-Min Wert zur Bedarfsermittlung herangezogen werden. Je nach Vorfrucht und Verfügbarkeit im Boden, kann eine Herbstdünung unnötig sein. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn aus der Vorfrucht hohe mengen Stickstoff im Boden zurückgeblieben sind oder der Boden langjährig organisch gedüngt ist und einen hohen Humusanteil aufweist.

Auf leichteren flachgründigen und leichteren Böden, oder auf spätsaat- Standorten kann eine Herbstdüngung notwendig sein. Die Herbstdüngung kann im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben durchgeführt werden.

Bei Unsicherheit der Notwendigkeit der Herbstdüngung, kann die ersten Wicklung abgewartet werden und bis ungefähr Anfang Oktober nachgeholt werden.

Die Herbstdüngung kann entweder organisch oder anorganisch durchgeführt werden.

Herbstdüngung im Raps – Ja oder Nein? - Rapool-Ring GmbH
 

Organische Düngung

 

Organischer Dünger kann entweder auf die Stoppeln der Vorfrucht, oder vor der Aussaat ausgebrach werden. Dazu eigenen sich vor allem Rinder oder Schweinegülle.

Zu beachten ist dabei aber, dass kein zu hohem Angebot an Stickstoff entstehen sollte. Ein Überangebot an Stickstoff kann zum Überwachsen des Bestands und damit zu Frostschäden im Winter führen.
 

Anbau - Duengung Allgemein Herbstduengung Im Raps Ja Oder Nein (rapool.de)

 

Pflanzenschutz im Herbst

 

Beikräuter und Ausfallgetreide

 

Durch eine Bodenbearbeitung vor der Aussaat können Beikräuter im Raps gezielt reguliert werden. Dazu muss das Zeitfenster zwischen der Vorkultur und der Aussaat des Rapses groß genug sein. Durch mehrfache, flache Bodenbearbeitung können aufgelaufene Beikräuter, sowie zum Beispiel Ausfallgetreide aus der Vorkultur bekämpft werden. Auch der Einsatz eines total- Herbizides ist vor der Aussaat möglich.

Im Raps stehen eine Reihe an Herbiziden zur Behandlung von Beikräutern im vor sowie Nachauflauf zur Verfügung. Den aktuellen Stand der zugelassenen Pflanzenschutzmittel für Raps ist online beim BVL einsehbar.

Verzeichnis zugelassener Pflanzenschutzmittel (bund.de)

 

Schädlinge

 

Schnecken

 

Auf dem Acker treten insbesondere die Deroceras- und Arion- Arten auf und können vor allem in den frühen Wachstumsstadien Schaden an den Rapspflanzen anrichten. Die Haupt Schadzeit ist dabei Ende August bis Ende September, wenn die Rapspflanzen sich in BBCH 10- 15 befinden.

Die Graue und genetzte Ackerschnecke wird 4-5 cm lang und legt bis zu 400 Eier. Die Schnecken sind vor allem nachtaktiv. Tagsüber sind sie nur bei Feuchten Bedingungen aktiv. Sie bilden eine silbrig glänzende Schleimspur.

Die spanische Wegschnecke wird doppelt so groß wie die Ackerschnecke und kann bis zu 10 cm lang werden. Die Wegschnecke wandert vor allem von den Feldrändern aus in die Fläche ein.

Die Schnecken sind besonders bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C bei hoher Luftfeuchte aktiv. Aber auch bei geringen Temperaturen von 2°C können noch aktive Schnecken auf dem Acker gefunden werden. Die Schnecken überwintern im Boden und können bis zu -20°C standhalten. Die Schnecken fressen die jungen Blätter der Rapspflanzen und können diese schon vor dem Auflaufen anfressen. Bei starken Blattfraß ist auch ein Totalschaden möglich. Die Schnecken mögen dabei vor allem klutige und grob Strukturierte Untergründe.

Schädlinge - Schnecken - Rapool-Ring GmbH

 

 

Rapserdfloh (Adult)

 

Der Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala L.) ist nicht nur in ausgewachsener Form ein Schädling, sondern auch die Larven des Rapserdflohs. Die Adulten Käfer fressen direkt nach dem Auflaufen des Rapses in BBCH 10-13 die Jungen Pflanzen. Dabei entsteht der typische Lochfraß an den Blättern. Der Rapserdfloh ist aber nicht nur im Herbst ein Schädling, sondern auch im Frühjahr. Auch die Larven haben ein Schadpotential im Raps.

Die Käfer sind 3-4 mm Groß und haben glänzende, blauschwarze Sprungbeine. Die Larven finden sich vor allem in den Blattstielen und später in den Stängeln. Sie werden circa 7 mm lang, haben einen Braun- schwarzen Kopf und 3 Beinpaare. Die Larven überdauern in den Pflanzen und können zu Auswinterungsschäden, Besenwuchs und eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten wie zum Beispiel Phoma.

Die Erdflöhe fliegen im Herbst häufig in mehreren Wellen bei Temperaturen von 16-20°C zu. Erdflöhe sind Kühlbrüter, das heißt, dass die Larven schon bei knapp über 6°C aktiv werden und somit auch in warmen Wintern Schaden anrichten können.

Schädlinge - Rapserdfloh - Rapool-Ring GmbH

 

Kleine Kohlfliege

 

Die kleine Kohlfliege (Delia radicum L.) Ähnelt der Stubenfliege und wird circa 5-6 mm Lang. Die Kohlfliege ist stark behaart und kann bis zu vier Generationen pro Jahr bilden.

Die Larven der Kohlfliege werden bis zu 10 mm lang und sind an den vorderen Mundhaken sowie an zwei dunklen Atemporen, die wie Augen aussehen zu erkennen. Die Adulten legen die Eier nahe dem Wurzelhals ab. Die Maden schaden der Rapsflanze durch den fraß der Wurzel. Der fraß führt zu Welke bis hin zum Absterben der Pflanzen. Die Schädigung hat aber auch Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit der Rapspflanze, was zu einem höheren Infektionsrisiko führen kann. Auch die Wasser- und Nährstoffaufnahme kann gehemmt werden.

Die erste Generation fliegt etwa ab den Kastanien und Kirschblüte zu. Bei Bodentemperaturen über 21°C bis 21°C wechseln die Puppen in eine Ruhephase. Bei Bodentemperaturen von weniger als 14°C verpuppen sich die Larven im Boden zur Überwinterung.

Schädlinge - Kleine Kohlfliege - Rapool-Ring GmbH

 

Blattläuse

 

Im Raps treten vor allem die grüne Pfirsichblattlaus (Aphidoidea) sowie die Mehlige Kohlblattlaus auf. Die Läuse können in geflügelten und ungeflügelten Formen auftreten.

Die Läuse fliegen im Herbst und im Frühjahr aus benachbarten Gehölzen bei Temperaturen von über 15°C zu.

Die grüne Pfirsichblattlaus, kann als Virusüberträger des TuYV bedeutsam sein. Die mehlige Kohlblattlaus, hat nur bei massenhaftem auftreten ein Schadpotential. Die Blattläuse sind dabei vor allem Im September bis zum BBCH 15 eine mögliche Bedrohung.

Aktuelles - Pflanzenbauhinweise Keine Angst Vor Virus (rapool.de)

 

Rübsenblattwespe
 

Die Rübsenblattwespe (Athalia rosae L.) wird 6-8 mm groß. Ihre Brust und der Hinterleib sind gelborange gefärbt. Der Kopf, die Flügel und die Brust haben einen schwarzen Rand. Die Wespe hat drei Brustbeinpaare und acht paar Afterfüße. Unter guten Bedingungen können bis zu drei Generationen entstehen.

Die Rübsenblattwespe ist nur bei Massenauftreten im September eine Gefahr für die Rapspflanze.

Be Massenauftreten nehmen die Fraßschäden stark zu und die Blätter können bis auf die Blattadern abgefressen werden (Skeletierfraß).

 

Die optimalen Temperaturen für die Eiablage liegen zwischen 18-20°C. Bei hohen Temperaturen kann die Raupen Entwicklung sehr zügig von statten gehen.
Die Raupen überwintern im Erdkokon in bis zu 5 cm tiefe.

Schädlinge - Rübsenblattwespe - Rapool-Ring GmbH

 

Kohlmotte

Die Kohlmotte (Plutella xylostella) ist ein kleiner Falter mit unscheinbaren und langen Fühlern. Die Flügel sind in der Ruhstellung steil aufgefaltet und im hinteren Bereich fransig. Die Kohlmotte, kann mehrere Generationen pro Jahr bilden. Die Adulten legen ihrer Eier auf die Blattunterseite der Rapsblätter. Die Eiablage beginnt ab Ende Mai. Bei Temperaturen von circa 15°C dauert die Bildung einer Generation 47 Tage. Bei Temperaturen über 25°C dauert die Bildung der neuen Generation nur noch 17 Tage.
Die Raupen der Kohlmotte überwintern in Pflanzenresten

Die jungen Raupen haben einen dunklen Kopf. Die älteren Raupen haben einen gelblich-grün Kopf.

Schaden entsteht durch den Schabefraß der kleinen Raupen an den Blattunterseiten. Die Blattoberhaut bleibt unverletzt. In späteren Stadien machen die Raupen Schaden durch Lochfraß in extrem fällen bleibt nur noch die Mittelrippe übrig. Die Kohlmotte beziehungsweise die Raupen sind nur bei Massenauftreten ein potentiell gefährlicher Schädling.

Schädlinge - Kohlmotte - Rapool-Ring GmbH

 

Wachstumsregler und Krankheiten

 

Wachstumsregler

 

Bei günstiger und kräftiger Herbstentwicklung besteht die Gefahr, dass die Bestände überwachsen. Überwachsene Bestände können in den Kahlfrostperioden zu Auswinterungsschäden neigen. Der Wachstumsregler Einsatz kann den frühzeiteigen Streckungswachstum unterbindenden. Falls die bestände drohen zu überwachsen, kann sich ein Wachstumsregler Einsatz im 4-6 Blattstadium, meist gegen Ende September, lohnen. Bei Bedarf kann der Wachstumsregler Einsatz auch mit einer Fungizid Maßnahme im Herbst kombiniert werden.

Wachstumsregler- und Fungizidkalkulator Frühjahr - Rapool-Ring GmbH

 

Krankheiten

 

Wurzelhals und Stängelfäule

Wurzelhals- und Stängelfäule (phoma lingam) kann während der gesamten Vegetationszeit im Raps auftreten. Eine Herbstinfektion ist dabei aber besonders gefährlich, da der Wurzelhals der jungen Pflanzen so stark geschädigt werden kann, dass dieser vollkommen durchmorscht. Das kann dazu führen, dass die Pflanzen nach der Blüte umknicken.

Als Ausgangspunkt der Infektion mit dem Pilz, dienen meist Altrapsschläge, in denen die Pilzsporen überdauern. Milde und feuchte Witterung sind die optimalen Bedingungen für eine Infektion mit phoma lingam.

Das Eindringen des Pilzes in die Pflanze, kann durch vorherigen fraß durch Erdflöhe oder ähnliches erleichtert werden

Um dem Befall vorzubeugen, kann eine weitere Fruchtfolge hilfreich sein, um den Infektionsdruck aus dem Boden entgegenzuwirken.

Da die Infektion häufig aus Altrapps Schlägen einwandert, ist besonders die Hygiene und das Einarbeiten der Stoppeln wichtig.

Auch die Wahl einer weniger anfälligen Sorte kann in Betracht gezogen werden.

Eine Bekämpfung mit einem Fungizid ist nur dann erfolgreich, wenn die aktive Phase des Pilzes getroffen wird. Bei starkem Krankheitsdruck können auch mehrere Behandlungen nötig sein.

 

Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) - Rapool-Ring GmbH

 

Kohlhernie

Durch eine langjährige und enge Rapsfruchtfolge kann es zu einer Infektion mit Kohlhernie kommen. Der Erreger siedelt sich im Boden an und überdauert dort für mehr als 20 Jahre. Ist der Boden also einmal infiziert, Gibt es keine Möglichkeit den Pilz kurzfristig loszuwerden. Der Einzeller (Plasmodiophora brassicae), sorgt für die Infektion der Wirtspflanze. Durch die Infektion entstehen Tumore an den Wurzeln, wodurch der Transport von Wasser und Nährstoffen aus der Wurzel in den Spross stark gestört wird. Die Schäden können bis zum Totalausfall führen. Bei einem schwachen befall, können die Pflanzen den Schaden durch die Neubildung von Wurzeln kompensieren. Es gibt kein Pflanzenschutzmittel, welches einen Befallenen Bestand kurieren könnte.

Da eine einmal Befallene Fläche nicht wieder kurzfristig zu heilen ist, stehen den Betrieben nur wenige Möglichkeiten zur Eindämmung beziehungsweise Prävention zur Verfügung.

Eine weite Fruchtfolge ohne Kreuzblütler, ist das beste Werkzeug, um einer Infektion im Boden vorzubeugen. Auch die Bekämpfung von ausfallraps sollte gewissenhaft durchgeführt werden. Dadurch kann das Infektionsrisiko minimiert werden.

Ein zu niedriger pH-Wert fördert die Infektion der Rapspflanzen. Ab dem pH-Wert von 7,2 treten kaum noch Infektionen auf.  Ein zu starkes Aufkalken führt aber nicht zu einem geringeren Erregerpotentials für die folgenden Jahre. Das Kalken verringert nur die Befalls Wahrscheinlichkeit im aktuellen Anbaujahr.

Durch den züchterischen Fortschritt ist es gelungen Kohlhernie resistente Sorten zu Züchten. Dadurch ist der Rapsanbau auf befallenen Flächen weiterhin möglich.

Kohlhernie an Rapswurzel

Eine spätere Aussaat kann der Verbreitung des Erregers Entgegenwirken. Durch die kühleren Temperaturen sind die Erreger in der Keimung und im Wachstum gehemmt. Bei späteren Aussaaten bei Bodentemperaturen unter 15°C verringert sich die Symptomausprägung des Erregers stark.

 

Kohlhernie im Raps vermeiden - Rapool-Ring GmbH

 

 

Frühling

 

Düngung

 

Organische Dünung

 

Eine organische Düngung im Frühjahr ist im Raps grundsätzlich möglich. Der Termin richtet sich dabei nach der Befahrbarkeit und den gesetzlichen Vorschriften. Wegen der langsameren Verfügbarkeit des Organischen Stickstoffes, wird die organische Düngung häufig mit einer Mineralischen Düngung kombiniert. Dadurch kann eine gleichmäßige und dauerhafte Stickstoffverfügbarkeit garantiert werden.

Grunddüngung im Winterraps - Rapool-Ring GmbH

Mineralische Düngung

 

Stickstoff

 

Die Höhe der Düngung im Frühjahr, richtet sich nach dem Ertragspotential des Standortes. Unter Berücksichtigung des N-Min Werte und des im Herbst gedüngten wird der Düngebedarf ermittelt.

Die Düngegabe wird dabei meist in zwei Düngegaben aufgeteilt.

 

In der ersten N-Gabe wird dabei je nach erwartetem Ertragsniveau, der Bestandes Entwicklung sowie einer möglichen Herbstdüngung zu oder Abschläge angerechnet. Die N-Gabe sollte dabei, sobald die Befahrbarkeit gegeben ist, im Rahmen der Gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Je nach Bodenart kann die erste Stickstoffgabe auch auf mehrere Düngegaben aufgeteilt werden.

Makronährstoffdüngung im Winterraps - Rapool-Ring GmbH

Die zweite N-Gabe sollte ungefähr zum Längenwachstum der Pflanzen erfolgen. Das Längenwachstum, beginnt ungefähr 3-4 Wochen nach der ersten Stickstoffgabe. Die zweite N- Gabe sollte dabei nicht zu spät erfolgen, da sonst der Ölgehalt des Erntegutes sinkt und die Bildung von Seitentrieben gefördert wird. Das kann zu ungleichmäßigem Abreifen des Bestands führen.

Wieviel Stickstoff braucht der Raps? - Rapool-Ring GmbH

 

Schwefel

 

Da Schwefel auswaschungsgefährdet ist, sollte er erst im Frühjahr zum Vegetationsbeginn ausgebacht werden. Dies geschieht häufig in Verbindung mit der ersten Stickstoffgabe. Es stehen eine Reihe an Düngeverbindungen aus Schwefel und Stickstoff zur Verfügung. Dabei, kann je nach Schwefelbedarf, der richtige Dünger gewählt werden. Rapsbestände können bis zu 40 Kg / Schwefel je Hektar benötigen.

Makronährstoffdüngung im Winterraps - Rapool-Ring GmbH

 

 

Schädlinge

 

Großer Rapsstängelrüssler

 

Der Große Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) startet seinen zu Flug bei Temperaturen über 10°C. Der zu Flug kann daher bereits ab Februar beginnen. Der ungefähr 4 mm große, grau-schwarze, Käfer ist somit der erste Frühjahrschädling. Die Käfer überwintern im Kokon auf Altraps Schlägen und erwachen bei Temperaturen von circa 6°C.

Die Käfer legen bis zu 150 Eier. Die Eier werden einzeln unterhalb der Triebspitzen, in kleine genagte Mulden, abgelegt. Die dabei ausgestoßenen Substanzen verursachen Wachstumsstörungen, die zu einem S-förmigen und verdrehten wachsen bis hin zum Aufplatzen des Stängels führen können.

Die Larven verpuppen sich ab Ende Mai im Boden, sodass im Jahr eine Generation entsteht.

https://www.rapool.de/schaedlinge/fruehjahr/grosser-rapsstaengelruessler/

Gefleckter Kohltriebrüssler

 

Der gefleckte Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus pallidactylus) tritt ab Mitte Februar bei Temperaturen von 12 °C, fast gleichzeitig, mit dem Rapsstängelrüssler auf. Der Käfer wird bis zu 3 mm groß und ist bräunlich schwarz. Zu erkennen ist er auch an den rotbraunen Füßen und den helleren Rückenflecken.

Nach dem zu Flug aus umliegendem Laub, Hecken, Gebüschen und Waldrändern, legt der Rüssler seine Eier auf der Unterseite der Blattstiele ab. Der Schaden an den Rapspflanzen, entsteht durch den fraß der Larve im Stängelmark, sowie durch die nachträgliche Verpilzung an den fraß stellen. Die befallenen Stängel verfärben sich oft violett-schwarz.

Die Larven verpuppen sich im Boden. Der Fraßschaden durch die Adulten Käfer im Juli, vor der Abwanderung ins Winterlager ist unschädlich.

Schaedlinge - Fruehjahr Gefleckter Kohltriebruessler (rapool.de)

 

 

Rapsglanzkäfer

 

Der Rapsglanzkäfer ist ein bedeutender Schädling im Rapsanbau, da er Rapsknospen zerstört und unregelmäßige Blüten- und Schotenstände verursacht. Der Käfer ist 1,5 bis 2,5 mm lang und hat einen ovalen, grün- bis blauschimmernden Panzer. Die Käfer verlassen bei Bodentemperaturen von 9-11°C ihr Winterlager und fliegen im März / April in die Rapsbestände ein. Die Rapsglanzkäfer fressen die Knospen an und beschädigen den Fruchtknoten, um an ihre Nahrungsmittel, den Rapspollen, zu gelangen. Kleine Knospen werden total zerstört, aber eine gesunde, kräftig entwickelte Pflanze kann einen Starkbefall der Käfer kompensieren. Der Befall sollte ab Mitte März bis Anfang April überwacht werden, indem man die Käfer direkt an den Knospenständen nach Abklopfen zählt.

Schaedlinge - Fruehjahr Rapsglanzkaefer (rapool.de)

Kohlschotenrüssler

 

Der Kohlschotenrüssler ist neben dem Rapsglanzkäfer ein bedeutender Schädling im Rapsanbau. Der Käfer ist grau durch seine Behaarung und hat einen gedrungenen Körper mit einem rüsselförmig verlängerten, nach innen gebogenem Kopf und schwarzen Füßen. Die Larve ist weiß bis gelblich und hat eine braune Kopfkapsel. Der Befall findet ab Blühbeginn und Temperaturen von über 20°C statt. Die Larven zerstören zwischen 3 und 6 Samenanlagen und hinterlassen Ausbohrlöcher. Die Befallsermittlung erfolgt durch Ausklopfen der Pflanzenteile in ein Gefäß oder auf die Hand und Auswertung von 100 Haupttrieben.

Rapsglanzkäfer auf Rapspflanze

Schaedlinge - Fruehjahr Kohlschotenruessler (rapool.de)

 

Kohlschotenmücke

 

Die Kohlschotenmücke legt ihre Eier in den Rapsschoten ab, was durch das Saugen der Larven an der Schotenwand zu Ertragsverlusten führt. Die Mücke ist 1,2 bis 1,5 mm groß, hat weiße Brustabschnitte und einen rötlichen Hinterleib mit dunklen Querbinden. Die Larve ist am Anfang glasig, später weiß und dann gelblich. Der Zuflug der Mücken findet bei Bodentemperaturen von 12-15°C statt. Die Larven saugen an der Schoteninnenseite und den Samenanlagen, was zu einem frühzeitigen Gelbverfärben und Aufplatzen der Schoten führt. Das Hauptauftreten der Kohlschotenmücke ist in der ersten Junihälfte, und an wärmeren Tagen sind die Mücken zur Mittagszeit auf den jungen Schoten zu erkennen.

Schaedlinge - Fruehjahr Kohlschotenmuecke (rapool.de)

 

Krankheiten

 

Sclerotinia

 

Sclerotinia sclerotiorum ist ein Pilz, der im Boden als Überdauerungsform (Sclerotien) vorhanden ist und bei günstigen Bedingungen im Mai blühende Rapsbestände infiziert. Chemische Bekämpfung ist möglich, aber es können Schäden verursacht werden. Daher ist die Züchtung resistenter Sorten das Ziel. Der Pilz verursacht die Weißstängeligkeit im Raps und führt zu erheblichen Ertragsausfällen, insbesondere in feuchten Feldlagen. Die Sclerotien können lange Zeit im Boden überdauern und zu einer dauerhaften Infektion beitragen. Eine gezielte Bekämpfung ist notwendig, insbesondere in Fruchtfolgen mit starkem Rapsanteil. Der optimale Zeitpunkt für eine Fungizidspritzung ist nicht immer eindeutig zu bestimmen, aber bei ca. 50-60% geöffneter Blüten ist er in der Regel optimal.

Anbau - Krankheiten Sclerotinia (rapool.de)

 

Cylindrosporium

 

Die Symptome der Rapskrankheit Cylindrosporium manifestieren sich durch einen Befall am Rapsblatt. Im Herbst treten zunächst kleine, kreisförmige, weißlich-gelbe Flecken auf, die sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Seite des Blattes zu finden sind. Diese Flecken werden größer und verbinden sich miteinander, wodurch sie fahl braun werden und schließlich die gesamten Blätter überziehen. Es kommt zu Einrissen der Epidermis, Blattverformungen, Sichelbildung der Stängelblätter und verbräunten, abgestorbenen Blättern, die am Stängel hängen bleiben. Darüber hinaus finden sich längliche Stängelflecken mit braunem Rand und sporenähnlichen Einrissen sowie unvollständig entwickelte, verformte und aufgeplatzte Schoten. Wenn die Pflanzen frühzeitig von Cylindrosporium befallen werden, können sie sich nur schwach entwickeln und im Wuchs zurückbleiben.

Anbau - Krankheiten Cylindrosporium (rapool.de)

Ernte

 

Der optimale Druschtermin hat im Rapsanbau eine große Bedeutung. Durch die Wahl eines geeigneten Druschtermins kann der Ertragsverlust minimiert werden und die Ackerhygiene verbessert werden.  Eine gute Beurteilung des Abreifezustandes ist essenziell, um gute Erträge bei maximaler Qualität sicherzustellen und Ertragsverluste zu minimieren.

Im langjährigen Mittel startet die Rapsernte in Deutschland Mitte Juli und endet circa Mitte August. Dabei variiert der Erntestart von Bundesland zu Bundesland. Den größten Einfluss auf den Start der Ernte hat neben der Wahl der Sorte vor allem das Wetter und die äußeren klimatischen Einflüsse.

Die Ernte startet ungefähr 8 Wochen nach der Blüte. Wenn die Blüte des Rapses spät beginnt, verschiebt sich auch der Erntestart nach hinten. Ungefähr 6 Wochen nach der Blüte, beginnen die Schoten sich zu verfärben und abzureifen. Nach weiteren zwei Wochen sind alle Schoten abgreift. Durch den verzettelten Blühbeginn der Haupt- und Seitentriebe der Rapspflanzen, kommt es zu einem zeitversetzten abreifen der Schoten. Die Hauptriebe beginnen zuerst zu blühen und reifen somit auch zuerst ab. Die unterschiedliche Abreife der Haupt- und Nebentriebe gleicht sich zwar bis zur Ernte an, wird aber verzögert bleiben.

Zusätzlich reifen die äußeren Schoten schneller ab, da diese mehr Sonne und mehr Wind ausgesetzt sind. Die Schoten tiefer im Bestand, welche 80 % der Rapsschoten ausmachen, bekommen weniger Licht und Wind ab und reifen deshalb etwas verzögert ab. Deshalb sollten zur Beurteilung des Abreifezustandes des Bestandes nicht nur die äußeren und oberen Schoten betrachtet werden, sondern der komplette Bestand. Auch wenn einige Rapskörner aus den oberen Schotenpaketen schon ausfallen, kann es sinnvoll sein mit dem Drusch zu warten, da die oberen Schoten nur 20 % des Ertragspotentials ausmachen.

Rapsernte mit Claas Lexion

Auch die Sortenwahl hat einen großen Einfluss auf den Erntetermin. Durch den enormen Züchterischen Fortschritt, stehen den Landwirtschaftsbetrieben eine große Auswahl an Sorten mit verschiedenen Eigenschaften zur Verfügung.

Dabei gibt es von frühreifen bis zu Spätreifen Typen für jede Region und für jedes Anbauverfahren eine passende Sorte. Die Abreife der Sorten wird in den Landessortenversuchen geprüft und ausgewiesen. Dabei gilt, je gesünder und widerstandsfähiger die Sorte gegenüber Krankheiten ist, desto später ist die Ernte. Durch den Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern, kann die Abreife zusätzlich verzögert werden. Die Pflanzenschutzmittel haben einen Gesundungsefekt auf die Rapspflanze. Durch die Sortenwahl, den Aussaatzeitpunkt und das gezielte einsetzten von Fungiziden und Wachstumsreglern, kann der Erntetermin gesteuert werden. Den maßgeblichen Einfluss auf den Erntetermin haben aber Umwelteinflüsse durch das Wetter.

Aus arbeitsorganisatorischen Gründen wird die Rapsernte häufig vor der Weizenernte durchgeführt, auch wenn das nicht immer der optimale Erntezeitpunkt für den Raps ist.

Rapsernte: So bestimmen Sie den richtigen Zeitpunkt | agrarheute.com

UFOP :: Der Raps auf dem Feld

Rapsernte – den optimalen Druschtermin finden - Rapool-Ring GmbH

 

Für die Ernte wird derselbe Mähdrescher, wie auch für die Getreide Ernte verwendet. Lediglich am Schneidwerk werden zur Rapsernte einige Modifikationen vorgenommen. Dazu werden seitliche Messer am Schneidwerk angebracht, um das Geflecht der Rapspflanzen auseinanderzuschneiden. Dadurch werden die Pflanzen weniger erschüttert und es fallen weniger Körner aus den Schoten auf den Boden. Außerdem wird der “Tisch” verlängert, sodass Pflanzen besser in das Schneidwerk fallen können. Auf den Einsatz der Haspel, sollte nach Möglichkeit komplett verzichtet werden, um keine Körner aus den Schoten zu schlagen. Beziehungsweise sollte die Haspel nur genutzt werden, um die Pflanzen in die Querförderschnecke nachzuschieben.

Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht zu tief über dem Boden abgeschnitten werden. Die Stängel sind häufig im unteren Bereich noch grüner und feuchter, wobei sie im oberen Bereich gut durchgetrocknet sind. Dadurch wird die Arbeit des Dreschwerkes vereinfacht, die mechanische Belastung minimiert und es kann Diesel gespart werden. Gleichzeitig wird verhindert, dass Feuchtigkeit durch die grünen Stängel das Erntegut verklebt und die Qualität des Ernteguts verringert.

Aktuelle Mähdrescher stellen das Dreschwerk voll automatisch mithilfe von Kameras, Sensoren und vorgegeben Referenzen ein. Der Fahrer der Maschine überwacht die einzelnen Systeme und behält die Qualität des Erntegutes im Auge.

Rapsernte: Die 4 häufigsten Fehler | agrarheute.com

RAPOOL-Rapsprofi trifft CLAAS-Ernteprofi - Einstellungen beim Mähdrusch zur Rapsernte - Teil 2 - Rapool-Ring GmbH

 

 

Wirtschaftliche Bedeutung

 

National

 

Der Rapsanbau hat in Deutschland eine große wirtschaftliche Bedeutung. Raps wird hauptsächlich zur Gewinnung von Rapsöl und Rapsölkuchen verwendet und ist damit ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie sowie für die Produktion von Biodiesel.

In Deutschland wird Raps vor allem in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein angebaut. Die Anbaufläche betrug im Jahr 2022 rund 1,17 Millionen Hektar. Damit ist Raps die wichtige Ölfrucht in Deutschland.

Der größte Teil davon wird zur Herstellung von Rapsöl und Rapsölkuchen verwendet.

Raps ist ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittelindustrie. Rapsöl wird sowohl als Speiseöl als auch in der Margarineherstellung verwendet. In Deutschland werden jährlich mehr als eine Million Tonnen Rapsöl produziert, wovon etwa 80 Prozent als Speiseöl verwendet werden.

Auch in der Futtermittelindustrie hat Raps eine hohe Bedeutung. Rapsölkuchen wird als hochwertiges Eiweißfuttermittel für Nutztiere eingesetzt. Etwa 60 Prozent des Rapsölkuchens, der in Deutschland produziert wird, wird exportiert.

Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich von Raps ist die Produktion von Biodiesel. Rund 80 Prozent des in Deutschland produzierten Biodiesels wird aus Rapsöl hergestellt. Die Verwendung von Biodiesel aus Rapsöl kann dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und somit zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen.

Zusammenfassend ist der Rapsanbau in Deutschland von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Raps ist ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie sowie für die Produktion von Biodiesel. Der Anbau von Raps hat auch eine positive ökologische Wirkung, da Raps als Vorfrucht den Boden verbessert und zur Biodiversität beiträgt.

UFOP :: Agrar-Statistik

International

 

Der Rapsanbau hat nicht nur in Deutschland, sondern auch international eine große wirtschaftliche Bedeutung. Raps wird weltweit hauptsächlich zur Gewinnung von Rapsöl und Rapsölkuchen verwendet und ist damit ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie sowie für die Produktion von Biodiesel.

Weltweit wird Raps vor allem in Kanada, China, Indien, Australien, Frankreich und Deutschland angebaut. Die Anbaufläche betrug im Jahr 2020 weltweit etwa 35 Millionen Hektar. Kanada ist der größte Produzent von Raps weltweit, gefolgt von China und Indien.

Im Jahr 2020 betrug die we

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